Zeitreise: Schauspieler im Gespräch | Deutsche Welle

Karrieren auf Bühne und Leinwand - Schauspieler und Regisseure im Gespräch: jede Woche ein kurzes Porträt und ein Interview mit Menschen aus der Theater- und Filmwelt aus dem Archiv der Deutschen Welle

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1972: Interview mit Claus Biederstaedt


"Es ist in Deutschland sowieso immer schon schwer gewesen, Komödien zu spielen" - Claus Biederstaedt über seine Theaterarbeit Rund 170 Fernsehproduktionen, knapp acht Dutzend Filme, unzählige Theaterrollen, zahlreiche Inszenierungen – dies ist die bisherige Bilanz des Schauspielers, der bereits mit 25 Jahren mit dem Bundesfilmpreis ausgezeichnet wurde. Claus Biederstaedt legte eine beispiellose Karriere hin und ist heute einer der ganz Großen im deutschen Kulturbetrieb. Doch kein Medizinstudium Das Licht der Welt erblickte Claus Biederstaedt am 28.6.28 im pommerschen Stargard. Während des Zweiten Weltkrieges musste seine Familie fliehen und siedelte nach Hamburg über. Dort holte er auch sein Abitur nach. In der WAZ vom 6.6.64 erinnerte sich Claus Biederstädt unter anderem: "Was nun? Sollte ich, was meine Eltern gerne gesehen hätten, Pianist werden oder Medizin studieren? Aber zu keinem von beiden konnte ich mich entschließen. Ich wollte Schauspieler werden!" Und er wurde Schauspieler! Zunächst aber absolvierte er eine schauspielerische Ausbildung an der Hamburger Schauspielschule bei Will Quadflieg, Josef Offenbach und Josef Dahmen. Nun konnte jene Karriere starten, die Claus Biederstaedt sehr schnell den Rang eines Stars bescherte. Ein früher Bundesfilmpreis Am Theater debütierte Claus Biederstaedt in Wiesbaden, wo er nach eigenen Angaben in über vier Jahren in rund achtzig Rollen schlüpfte. Und zum Theater sollte er immer wieder zurückkehren, seine Bekanntheit bei einem größeren Publikum sollte er jedoch vor allem dem Film verdanken. Dieselbe WAZ zitiert Claus Biderstaedt: "Zufällig besuchte Rolf Hansen eine Vorstellung mit mir und holte mich zum Film. 'Das letzte Rezept' war mein erster Film." Dies war 1952, und noch im gleichen Jahr drehte der junge Schauspieler einen weiteren Film: "Die große Versuchung", eine Geschichte über einen Chirurgen ohne Studienabschluss mit Dieter Borsche in der Hauptrolle. Für seine Darstellung des jungen Studenten wurde Claus Biederstaedt mit dem Bundesfilmpreis ausgezeichnet. Ein Aufstieg sondergleichen "Es folgte Film auf Film, und die Autogrammpost der Teenager schwoll von Monat zu Monat an"– so die WAZ weiter. Festgelegt auf den Typ des " Sonnyboy " stand er unermüdlich vor der Kamera, unter anderem mit Romy Schneider, Ewald Balser, Heinz Rühmann, Joachim Fuchsberger oder auch Susanne Cramer, um nur einige wenige zu nennen. Er drehte bis zu fünf Filme im Jahr und wurde sehr schnell zum Publikumsliebling. Es waren meistens Streifen aus der Abteilung "leichte Kost", die in den 50er- und 60er-Jahren massenhaft produziert wurden. Insgesamt kann Claus Biederstaedt heute auf eine Filmografie von rund acht Dutzend Filmen zurückblicken. Doch diese "leichten Rollen" erfüllten den Schauspieler nicht ganz, und so wandte er sich in den 60er-Jahren immer mehr dem Fernsehen und dem Theater zu. Er war auf den Bühnen der Boulevardtheater in zahlreichen Rollen zu sehen und inszenierte auch selbst Stücke. Die Fernsehzuschauer kennen ihn unter anderem auch aus der TV-Serie "Ein Chirurg erinnert sich". So wirkte Claus Biederstädt in rund 170 TV-Produktionen mit. Er machte sich aber auch einen Namen als Synchronsprecher. So war er die deutsche Stimme von Marlon Brando, Yves Montand, Marcello Mastroianni, Paul Newman oder auch James Garner in der Serie "Detektiv Rockford", um nur einige zu nennen. Im Mai 1972 sprach für die DW Ursula Deutschendorf mit Claus Biederstaedt über seine Pläne hinsichtlich der Eröffnung und Leitung eines deutschen Theaters auf Gran Canaria. Autor: Andreas Zemke Redaktion: Diana Redlich


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 September 18, 2013  6m