In dieser Folge geht es schwerpunktmäßig um die Beantwortung der Frage, warum Schule für so viele autistische Kinder und Jugendliche eine Zeit des Schreckens ist. Es fehlt an Wissen über und Verstehen von Autismus. Dies ist ein systemisches Problem. Die einzige Empfehlung der Kultusministerkonferenz zu „autistischem Verhalten“ stammt aus 2000. Erst danach haben sich die Bundesländer in ganz unterschiedlicher Weise mit Autismus beschäftigt. Pädagogik/Didaktik und Autismus sind eine noch recht junge Disziplin in der Autismusforschung, die von den Wissenschaften der Medizin und Psychologie geprägt ist. Die Erziehungswissenschaften stehen noch am Anfang. Folglich fehlt eine Pädagogik/Didaktik für autistische Schülerinnen.
Zudem gibt es in der Autismusforschung drei unterschiedliche, sich zum Teil widersprechende Autismusbilder, die nebeneinander existieren. Diese gilt es bei jeder Handreichung oder Empfehlung zu hinterfragen: Liegt ein defizit- oder ein kompetenzorientierter Ansatz vor? Einen ersten, ganz wichtigen Beitrag zur Beantwortung der Frage, was sich ändern muss, hat Georg Theunissen geleistet, indem er das Empowerment-Konzept in die Behindertenarbeit integriert und vor allem einen Perspektivwechsel auf Autismus und Autistinnen vorangetrieben hat.
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