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Auf feministischer Spurensuche in Wien: Die Journalistin Brigitte Handlos spricht im FrauenFunk.at mit feministischen Frauen in Wien über ihre Arbeit und Erfahrungen.

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episode 62: FrauenFunk S.2; Episode #11: Anna-Theresa Krug, Female-Empowerment-Coach


Im Gespräch mit Brigitte Handlos

Anna-Theresa Krug sagt selbst, dass sie sich als Jugendliche überhaupt nicht für Frauen interessiert hat und auch nicht besonders gut mit Frauen konnte. “Ich war ein echtes Männermädel.” Doch in einer Krise fiel ihr auf, dass sie sich nicht wohl fühlte damit und dass es an ihr lag, dass sie weniger Freundinnen als Freunde hatte. Und dann begann die heute 27jährige sich mit sich selbst zu beschäftigen.

Anna-Theresa Krug hatte schon einen Bachelor in Kommunikationswirtschaft und einen Master in E-Commerce. Nach sechs Jahren in der Konzernwelt schlug sie aber einen neuen Weg ein, verließ den “sicheren, gut bezahlten Job” und entschied sich für eine Coachingausbildung. Derzeit macht sie auch noch eine Ausbildung zur Lebens- und Sozialberaterin. Sie möchte Frauen dabei unterstützen, eine erfüllende Beziehung zu sich selbst und anderen aufzubauen.

In ihrer Familie, die einen Wein- und Gastronomiebetriebe im niederösterreichischen Gumpoldskirchen besitzt und führt, ist sie damit die einzige, die sich für diesen Berufsweg entschieden hat. Von ihrer Mutter bekam sie viel Unterstützung. “Ich bin ja ein echtes Gastro-Kind. Meine Mutter arbeitete und ich saß im Maxi-Cosi auf der Schank.” Geschadet habe ihr das nicht, ganz im Gegenteil. Die Frauen in ihrer Familie sind alles selbstständig und selbstbestimmt.

Was ist Feminismus für Anna-Theresa Krug?

„Die Kernintention von Feminismus ist Gleichberechtigung und Gleichstellung. Feminismus heißt für mich auch, das hundertprozentige Recht zu haben, Frau sein zu dürfen und das auch leben zu dürfen in einer Gesellschaft, ohne dadurch Nachteile zu haben.“

Was muss noch alles gemacht werden?

„Wir müssen den Feminismus in unterschiedliche Sprachen übersetzen… damit meine ich, dass Feminismus auch in den unterschiedlichen Lebensbereichen von Menschen verstanden werden kann. Für das muss Raum sein.“

Wo müssen wir umdenken?

„Ich sehe bei vielen Frauen im Coaching oder speziell in der Konzernwelt, die ein sehr maskulin getriebenes Umfeld ist, dass Frauen keinen weiblichen, keinen ausbalancierten Führungsstil haben, sondern sich in dieses Maskuline pressen. Das ist ein Problem… und das fehlt. Denn mehr Weiblichkeit auch in einen Führungsstil reinzubringen bedeutet, ein Team besser zu führen, flexibler zu sein. Frauen reagieren viel sensibilisierter auf Veränderungen, sie reagieren viel schneller, was Männer oft nicht können. Und gerade hier muss es ein Umdenken geben, dass das eine große Stärke ist.“


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 August 21, 2021  26m