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Die Heinrich-Böll-Stiftung ist eine Agentur für grüne Ideen und Projekte, reformpolitische Zukunftswerkstatt und internationales Netzwerk mit weit über hundert Partnerprojekten in rund sechzig Ländern. Demokratie und Menschenrechte durchsetzen, gegen die Zerstörung unseres globalen Ökosystems angehen, patriarchale Herrschaftsstrukturen überwinden, in Krisenzonen präventiv den Frieden sichern, die Freiheit des Individuums gegen staatliche und wirtschaftliche Übermacht verteidigen – das sind die Ziele, die unser Denken und Handeln bestimmen. Die Stiftung ist damit Teil der "grünen" politischen Grundströmung, die sich weit über die Bundesrepublik hinaus in Auseinandersetzung mit den traditionellen politischen Richtungen des Sozialismus, des Liberalismus und des Konservatismus herausgebildet hat. Organisatorisch ist die Heinrich- Böll-Stiftung unabhängig und steht für geistige Offenheit. Mit derzeit 29 Auslandsbüros verfügt sie über eine weltweit vernetzte Struktur. Sie kooperiert mit 16 Landesstiftungen in allen Bundesländern und fördert begabte, gesellschaftspolitisch engagierte Studierende und Graduierte im In- und Ausland...

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Extraktivismus und Gewalt gegen Frauen: die Hürden der Strafverfolgung


Interview mit der Anwältin Shanta Martin Der globale Rohstoffhunger wächst - ungeachtet vorübergehender Einbrüche durch Konjunkturschwankungen ist das Geschäft mit Mineralien, Erdöl oder Agrarrohstoffen mittel- und langfristig so lohnend, dass immer mehr Vorhaben auch in unzugänglicheren oder bisher verschonten Regionen erschlossen und realisiert werden. Mit den steigenden Investitionen und begonnenen Abbauaktivitäten wächst, trotz der damit verbundenen Wachstums- und Entwicklungsversprechen, auch das Konfliktpotential mit der von extraktiven Industrieprojekten betroffenen Bevölkerung: Landnahme und gewalttätige Vertreibung, Umweltbelastungen und Wasserknappheit, prekäre Beschäftigung, aber auch sexualisierte Gewalt gegen Frauen. Genderbasierte Gewalttaten im Zusammenhang mit extraktiven Industrien, verübt von privaten oder staatlichen Sicherheitskräften, werden von vielen Unternehmen vernachlässigt und nicht verfolgt, wenn nicht gar als Element gezielter Strategien zur Einschüchterung und Kontrolle der Gebiete und Gemeinschaften bewusst toleriert oder gefördert. Die rechtliche Verfolgung von Menschenrechtsverletzungen, ausgeübt durch privatwirtschaftliche Unternehmen, ist der Arbeitsfokus der Anwältin Shanta Martin. Seit über zehn Jahren arbeitet sie an verschiedenen hochrangigen Fällen und vertritt dabei unter anderem Gemeinschaften, deren Lebensgrundlage durch Aktivitäten extraktiver Industrieunternehmen bedroht wird. Als Teil des Group Claims Department ist sie für die in London ansässige Rechtsfirma Leigh Day tätig. Im Interview berichtet Shanta Martin von ihrer Arbeit als Anwältin, dem Prozessablauf einer Anklage und den besonderen Hürden, die vor allem im Kontext von sexualisierter Gewalt die Strafverfolgung von Unternehmen erschweren.


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 September 7, 2015  17m