Alle Podcasts und Audiofiles der Heinrich-Böll-Stiftung

Die Heinrich-Böll-Stiftung ist eine Agentur für grüne Ideen und Projekte, reformpolitische Zukunftswerkstatt und internationales Netzwerk mit weit über hundert Partnerprojekten in rund sechzig Ländern. Demokratie und Menschenrechte durchsetzen, gegen die Zerstörung unseres globalen Ökosystems angehen, patriarchale Herrschaftsstrukturen überwinden, in Krisenzonen präventiv den Frieden sichern, die Freiheit des Individuums gegen staatliche und wirtschaftliche Übermacht verteidigen – das sind die Ziele, die unser Denken und Handeln bestimmen. Die Stiftung ist damit Teil der "grünen" politischen Grundströmung, die sich weit über die Bundesrepublik hinaus in Auseinandersetzung mit den traditionellen politischen Richtungen des Sozialismus, des Liberalismus und des Konservatismus herausgebildet hat. Organisatorisch ist die Heinrich- Böll-Stiftung unabhängig und steht für geistige Offenheit. Mit derzeit 29 Auslandsbüros verfügt sie über eine weltweit vernetzte Struktur. Sie kooperiert mit 16 Landesstiftungen in allen Bundesländern und fördert begabte, gesellschaftspolitisch engagierte Studierende und Graduierte im In- und Ausland...

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Renata Föry (Seniocare24) über die Bezahlbarkeit von Altenpflege


Renata Föry ist gebürtige Polin und war selbständig in der Personalbranche tätig. Sie gründete 2004 mit ihrem Ehemann die Firma SenioCare24. Diese vermittelt bundesweit Pflegekräfte in deutsche Familien. Sie baute als erste Vermittlerin in Deutschland ein Netzwerk in Polen mit über 40 polnischen Firmen auf. Sie vermittelte somit legale Arbeitsverträge an Pflegerinnen, doch ihr Agenturmodell steht in der Kritik, zuviel von dem Pflegegeld selbst einzubehalten. In diesem Interview, dass mit Frau Föry am Rande der Tagung "Deutschland im Pflegenotstand – Perspektiven und Probleme von Care Migration" in der Heinrich-Böll-Stiftung am 11. März 2014, geführt wurde, nimmt sie dazu Stellung. Zur Tagung "Deutschland im Pflegenotstand – Perspektiven und Probleme von Care Migration" (in Kooperation mit dem Deutschen Institut für angewandte Pflegeforschung e.V. (DIP), der International Domestic Workers‘ Federation (IDWF) und dem Gunda-Werner-Institut der Heinrich-Böll-Stiftung) In Deutschland – wie auch im Rest Europas – steigt die Zahl der Hochbetagten drastisch an. Diese auf der einen Seite erfreuliche Perspektive angesichts einer im Durchschnitt höheren Lebenserwartung bringt auf der anderen Seite mit sich, dass mehr Menschen in ihrem Alltag eingeschränkt und auf (fremde) Hilfe angewiesen sind. Die Alterung der Gesellschaft wird eine weitere Zunahme bewirken. Die Zahl Pflegedürftiger nimmt stetig zu, während es bereits akut an qualifizierten Pflegekräften mangelt. Das Angebot an bezahlbaren Pflegedienstleistungen steigt nicht äquivalent zur Nachfrage. Dazu wollen die Menschen in der Regel so lange wie möglich zu Hause leben und dort gepflegt werden. Laut Pflegestatistik waren 2011 etwa 2,5 Mio. Menschen als pflegebedürftig eingestuft. 70 Prozent aller Pflegebedürftigen wurden zuhause versorgt - entweder mit oder ohne Unterstützung durch einen ambulanten Pflegedienst. In teil- und vollstationären Einrichtungen wurden rund 30 Prozent der Pflegebedürftigen betreut. Die Tagung will die Mikroentscheidungsebene in Familien mit der transnationalen Arbeitsmarktebene von Care Migration auf der Makroebene zusammenbringen. Welche Ursachen sind für den Pflegenotstand in Deutschland verantwortlich und wie wirkt sich dieser aus? Was wird gegen den Pflegenotstand unternommen? Wie gehen wir mit unseren Pflegebedürftigen um? Wer übernimmt Verantwortung für eine menschenwürdige Pflege? Welche Rolle spielt die Pflegemigration und welche Situation finden Pflegemigrant/innen in Deutschland vor? Das Interview führte Jelena Nikolic.


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 March 12, 2014  8m