Autismus braucht Aufklärung

Wie "geht" eigentlich Autismus? Anders als du denkst! Deshalb braucht Autismus Aufklärung. Aufklärung durch autistische Menschen selbst, die wissen nämlich ziemlich genau, wie Autismus geht. Wir sind Teil der Gesellschaft und gestalten sie mit. Deshalb: Redet nicht über uns, sondern mit uns! Das will dieser Podcast: Erklären, aufklären, mit Vorurteilen aufräumen, kritisch Stellung beziehen und Sie und dich einladen, "Autistisch" zu lernen. Also, reden wir über Autismus. Bei einer Tasse Kaffee...

https://jz7pg3.podcaster.de/

subscribe
share






episode 27: Autismus UND Depressionen... leider keine Seltenheit


Depressionen gehören zu den häufigsten komorbiden psychischen Erkrankungen autistischer Menschen. Prof. Dr. Dr. Kay Vogeley gibt an, dass etwa 50 Prozent der Autistinnen, die in der Kölner Sprechstunde vorstellig werden, behandlungsbedürftige Symptome einer Depression zeigen würde. Diese hohe Zahl ist nicht verwunderlich, denn durch ihr autistisches Sein in einer nicht-autistischen Welt besitzen Autistinnen eine erhöhte Vulnerabilität für die Entwicklung einer depressiven Episode.

Betrachtet man die „klassischen“ Ursachen für eine Depression, stellt man fest, dass sie zugleich Kennzeichen autistischen Seins sind. Das bedeutet nicht, dass alle Autistinnen zwangsläufig eine Depression entwickeln, denn das hängt von weiteren Voraussetzungen wie die genetische Veranlagung sowie die bisherige soziale Prägung ab. Gerade aber die soziale Prägung wiederum macht viele Autistinnen anfällig für die Entwicklung einer depressiven Episode, weil sie oftmals ein geringes Verständnis für ihr autistisches Sein erfahren. Autismus und Depression reichen sich sozusagen die Hand.

Durch die Überschneidung von autistischen Kennzeichen und Symptomen einer Depression wird das Erkennen einer Autismus-Störung erschwert, so dass die (unter Umständen vermeintliche) Depression behandelt wird, ohne das autistische Sein zu erkennen. Dann wird schwerlich eine Verbesserung des Befindens eintreten.

Diese Zusammenhänge erkläre ich in der Folge und ergänze sie durch meine eigenen Erfahrungen. Ich habe meine Diagnose des Asperger-Syndroms erst mit 47 Jahren erhalten im Rahmen der Therapie meiner Depression. Jetzt im Rückblick lässt sich deutlich erkennen, wie mein unerkanntes autistisches Sein die Entwicklung der Depression bedingt hat, neben der vorhandenen genetischen Veranlagung.

Zu der Folge gibt es wieder eine Infografik sowie Literaturhinweise, die auf meiner Webseite (Rubrik „Podcast“) zu finden sind und heruntergeladen werden können.

Inhaltsverzeichnis: 00h01m22s Einleitung 00h08m11s Zahlen, Daten, Fakten zur Depression (Deutsche Depressionsliga) 00h12m03s Symptome einer Depression 00h28m40s einige Symptome der Depression ähneln denen des Autismus 00h32m50s eigener Erfahrungsbericht: mein (depressives/autistisches) Grundgefühl und die daraus resultierenden Verhaltensweisen 00h41m58s mögliche Verlaufsformen einer Depression 00h47m14s Ursachen der Depression und erhöhte Vulnerabilität durch das autistische Sein 00h59m30s eigener Erfahrungsbericht: mein autistisches Sein und meine Depression reichen sich die Hände 01h14m40s Behandlungsmöglichkeiten der Depression 01h17m42s Service zur Folge: Infografik, Literaturhinweise (Fachliteratur zur Depression, Erfahrungsberichte von Menschen mit Depression), Links 01h20m15s Ausblick auf die nächste Folge: Die Sache mit dem Selbstwert

***

www.mit-meinem-ganzen-sein-autistisch.de


fyyd: Podcast Search Engine
share








 September 9, 2021  1h21m