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Auf feministischer Spurensuche in Wien: Die Journalistin Brigitte Handlos spricht im FrauenFunk.at mit feministischen Frauen in Wien über ihre Arbeit und Erfahrungen.

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episode 65: FrauenFunk S.2, Episode #14: Fides Raffel, Disability Management Consultant


Im Gespräch mit Brigitte Handlos

Sie ist ein rundum erfrischendes Wesen. Sie lacht gerne und viel, sie spricht druckreif und gescheit über die Dinge, die ihr wichtig sind. Mit Fides Johanna Raffel (28) lässt es sich trefflich diskutieren und natürlich auch ein wirklich feines Podcastgespräch führen, denn sie ist durch und durch eine moderne, aufgeschlossene junge Frau. Ihr Vorname, über den sie sich selbst ein bisschen lustig macht („Mich fragen viele, ob ich mit Viktor Orban verwandt bin!“) heißt schließlich auch Glaube und Vertrauen. Sie glaubt an sich selbst und vertraut auch gerne auf andere.

Nach ihrem Studium der Sozialwissenschaften in Wien und Kalifornien zog es sie in den Sozialbereich. Sie arbeitet derzeit als „Disability Management Consultant“ bei myAbility. Das Unternehmen berät andere Unternehmen und den öffentlichen Sektor zum Thema Behinderung und wie damit gut umgegangen werden kann. Ihr Fokus liegt dabei auf Inklusion im Bildungsbereich und warum es wichtig ist, dass Menschen mit Behinderungen in unserer Gesellschaft auch sichtbar sind. In diesem Punkt gebe es auch immer wieder Überschneidungen mit der Gleichberechtigung von Frauen.

Sie ist davon überzeugt, dass intersektionale Themen, wo sich mehrere diskriminierte Gruppen treffen und überschneiden, immer wichtiger werden in den kommenden Jahren. Denn alles andere sei unökonomisch und auch nicht nachhaltig.

In einer Beziehung ist ihr Respekt und ein Begegnen auf Augenhöhe ebenso wichtig wie der Humor. Reich werde sie wohl nicht mehr werden, denkt sie. Aber wer weiß! Wer so viel Kraft und Energie ausstrahlt, kann viel erreichen im Leben.

Zum Thema Frauensolidarität sagt Fides Raffel:

„Solidarität unter Frauen ist ein extrem großer Teil meines Lebens. Ich bin umgeben von starken, wundervollen Frauen, die nicht müde werden, sich gegenseitig zu bestärken, was sie tun und sich unterstützen, wenn es nicht so ist.“

Aber es brauche mehr und es muss früher erlernt werden:

„Ich glaube, dass solidarisch zu sein sehr, sehr früh beginnen muss. Wenn wir erst mit Mitte 20 beginnen uns mit einem Thema zu befassen, dann dürfen wir uns nicht wundern, warum manche Dinge schon zu tief eingegraben sind als Verhaltensmuster, um sie aus uns wieder rauszubekommen. Frauen zu bestärken darin, sich gegenseitig zu tragen, zu halten und die Leiter zu machen, das muss im Kindergarten anfangen oder sogar früher.“

Über Social Media Nutzung sagt sie:

„Social Media kann extrem viel kaputt machen. Es macht noch immer mehr kaputt als es gut macht. Aber wenn man es richtig benutzt, kann man sich selber gut dran erinnern, was ok ist und kann auf eine Netz zurückgreifen, das wir jetzt in der Pandemie sehr gebraucht haben. Es heißt ja schließlich SOZIALE Medien.“


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 September 11, 2021  26m