Als physisches Faktum bleiben die alpinen Berge über Jahrhunderte hinweg weitgehend gleich, wie über sie gesprochen und geschrieben wird, wandelt sich hingegen stark. Anhand der Tourenberichte in den Jahrbüchern des Schweizer Alpenclubs deckt Patricia Scheurer vom Deutschen Seminar der Universität Zürich grössere Entwicklungslinien dieses Wandels auf. Im „angesprochen“-Interview erklärt sie z. B., in welcher Zeit martialisch-angriffslustige Beschreibungen beliebt waren, wie sich der Stellenwert von Personifikationen verändert hat und welchen Einfluss Techniken und Tourencharakter auf die Tourenberichte hatten. „Um die gigantische Felsengestalt ist ein blendender Firnmantel geschlagen, der in glänzenden Falten herabwallt. Ein samtgrünes Wiesenband umsäumt unten den Hermelin, und schwarzes Schiefergestein bildet den Sockel des mächtigen Thrones, auf dem diese Königin der Berge ruht.“ Welcher Berg wohl zu welcher Zeit so beschrieben wurde?