Les Gens Tastique

Der feministische für Podcast für Frauen in Business und Leadership von Claudia Münster, Business Coach und Business Mentorin, Autorin und Juristin. Du bekommst Insider, Tipps und Inspirationen, für und von Menschen, die innovativ und visionär denken. Denn die Welt braucht mehr Gleichberechtigung, um notwendige Veränderungen in unserer Gesellschaft zu erreichen und zu etablieren.

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episode 101: #101 Mitgefühl ist nicht genug


"Wie viel ist das Leben eines Kindes wert?" fragt Simone Biles anläßlich ihrer Aussage vor dem Unabhängig Justiz-Ausschuss, der die Rolle des FBI in dem Missbrauchs-Skandal um Larry Nassar untersucht. Biles wurde wie zahllose andere Kinder und Frauen von Larry Nassar sexuell missbraucht. Nassar sitzt seit 2017 lebenslänglich im Gefängnis. Durch die Taten Nassars sind die Opfer zutiefst traumatisiert. Doch nicht nur Nassar ist Täter. Ein gesamtes System hat diesen Mann geschützt. Obwohl die Opfer die Taten anzeigten blieben FBI, Turnverband und Funktionäre untätig bzw. das gesamte Verfahren wurde verschleppt. Dadurch war es möglich, dass weiterhin Kinder missbraucht werden konnten. Anscheinend ging es um zuviel. Hände wollen gewaschen, Freunde unterstützt werden. All das ist leider nichts Neues. In sämtlichen Systemen, in denen Kindern dem System anvertraut wurden, sind bereits Missbräuche geschehen, in Schulen, in Kirchen, Sportvereinen. All das ist so unfassbar traurig und perfide. Jeder einzelne von uns trägt Verantwortung. Der erste und wichtigste Schritt ist anzuerkennen, was sexuell misshandelten angetan wurde. Genauso wichtig ist zu realisieren, dass Betroffene ein Leben lang mit den Folgen der traumatischen Erlebnisse zu haben werden. Als Simone Biles während der Olympischen Spiele in Tokio aus dem Mannschaftsmehrkampf ausstieg und mentale Probleme als Gründe angab, bekam sie von allen Seiten Zuspruch, Unterstützung und Anerkennung. Selbstverständlich ist wichtig und richtig, dass mentale Probleme eine höhere gesellschaftliche Akzeptanz erfahren. Doch Mitgefühl allein reicht nicht. Wenn eine junge Frau, die jahrelang systembedingten sexuellen Missbrauch erleiden musste, mentale Probleme hat, ist das was jeder einzelne von uns tun kann und sollte, die Mängel im System aufzuzeigen. Sie zu benennen. Hinzuschauen. Anzupacken. Solidarität mit Betroffenen bedeutet anzuerkennen, was passiert ist. In vollem Umfang. Und sich dann zu fragen, was man tun kann, um sich zu solidarisieren. Aktiv. Sich zu informieren ist ein guter Anfang. Diesem ersten Schritt darf der nächste Schritt folgen. Was ist dein nächster Schritt?


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 September 27, 2021  17m