Egal ob Vertrauenslehrer, Jugendamt oder Familienbehörde – jahrelang wurde er von einer Einrichtung in die nächste geschickt, niemand hat sich für Dominik verantwortlich gefühlt. Es folgen zehn Jahre Obdachlosigkeit. Aber Dominik gibt nicht auf, er geht weiter zur Schule und macht auf der Straße sogar sein Abitur. Dafür gelernt hat er überall. Er sagt “die Nächte auf der Straße sind lang” und das Schreiben hat ihn gerettet. Der sicherste und wärmste Ort ist von 8 bis 13.30 Uhr das Klassenzimmer.
Quelle: Dominik Bloh machte sein Abitur, während er auf der Straße lebte
Trotz seiner aussichtslosen Situation engagiert er sich und hilft Geflüchteten beim Ausfüllen von Anträgen oder zeigt ihnen, woher sie Klamotten und Essen bekommen. 2015 lernt er dadurch den ehemaligen Fußballspieler Bobby Dekeyser kennen. Und endlich erhält auch er Hilfe. Doch Obdachlosigkeit beschäftigt ihn auch weiterhin: 2019 gründete er GoBanyo, ein Duschbus für Wohnungslose. Denn Dominik sagt “Waschen ist Würde” und ein erster Schritt ins neue Leben. Im Gespräch mit Wolfgang Heim erzählt der heute 32-Jährige von seiner Zeit auf der Straße, wie es für ihn war, zum ersten Mal nach 10 Jahren seine eigene Wohnung zu betreten und wie wir es schaffen, Obdachlosigkeit in Deutschland zu beenden.