BABcast

Im BABcast bespricht das Team des Berliner Beauftragten zur Aufarbeitung der SED-Diktatur (BAB) Themen rund um die Aufarbeitung und Geschichte der DDR sowie der Arbeitsbereiche des BAB. Gäste sind neben Expertinnen und Experten auch immer wieder Zeitzeuginnen und Zeitzeugen.

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episode 16: BABcast. Folge 4: Stalins Verschwinden. Eine Novembernacht in Ost-Berlin


Berlin, in der Nacht vom 13. auf den 14. November 1961 verschwindet das Stalin-Denkmal und mit ihm auch der Name der Straße, auf dem es stand, der Stalin-Allee. Die Berlinerinnen und Berliner erfahren davon am nächsten Morgen aus einem kurzen Artikel im Zentralorgan der SED, dem Neuen Deutschland. Keine Erklärung, keine Debatte.

12 Jahre lang, von 1949 bis 1961 stand das Denkmal auf einem Sockel, gut sichtbar für alle und Schauplatz zahlloser Paraden und Veranstaltungen auf der sozialistischen Prachtstraße. Weder Stalins Tod 1953, noch die daraufhin einsetzende Entstalinisierung änderten daran etwas. Als in anderen Ländern des Ostblocks Stalin bereits aus der Öffentlichkeit verschwunden war, war er in der Hauptstadt der DDR noch immer präsent.

In dieser Folge des BABcasts gehen wir der Sache auf den Grund. Dazu sprechen wir ganz all-gemein über die Bedeutung von Denkmälern für die Erinnerungskultur und gehen genauer darauf ein, wie unterschiedlich Diktaturen und Demokratien mit ihren Denkmälern umgehen. Ein ganz explizites Beispiel für den Umgang mit sich verändernder Erinnerungskultur ist das Stalin-Denkmal in Ost-Berlin, dessen Entstehung und Verschwinden wir ganz genau betrachten. Welche Funktion sollte es erfüllen? Warum gibt es vom Abriss keinerlei Dokumentation und wieso hatte man sich für eine so knappe Meldung entschieden? Schließlich fragen wir, warum Denkmäler ganz allgemein und manchmal ganz einfach über Nacht verschwinden.

Musik: Alexander Köpke und Maximilian Schöne, 2020


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 November 17, 2021  44m