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Auf feministischer Spurensuche in Wien: Die Journalistin Brigitte Handlos spricht im FrauenFunk.at mit feministischen Frauen in Wien über ihre Arbeit und Erfahrungen.

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episode 78: FrauenFunk S.2, Episode #27: Chiara Helin Arduç, Studentin


Im Gespräch mit Brigitte Handlos

Sie ist gerade mal 18 Jahre jung und hat schon den Frauenpreis der Stadt Wien gewonnen. Sie hat eine vorwissenschaftliche Arbeit geschrieben, die ihren Professor am Gymnasium so beeindruckt hat, dass er sie an Frauenstadträtin Kathrin Gaal schickte und diese leitete sie weiter an die Jury. In dieser Arbeit geht es darum, warum sich manche Frauen willentlich dafür entscheiden keine Kinder zu bekommen. Warum sie das tun und was ihre Beweggründe sind, dem wollte Chiara Helin Arduç auf den Grund gehen und das hat sie sehr ausführlich gemacht.

Generell beschäftigen sie Themen, die noch immer als Tabuthemen gelten: Menstruation z.B. oder auch warum Frauen abtreiben. In dem Podcast-Gespräch erzählt sie, wie Mädchen in der Schule argwöhnisch beäugt werden, wenn sie mit der Tasche, in der sich Binden oder Tampons befinden, aufs WC gehen. “Es muss hier viel mehr Aufklärung in der Schule geben, was Menstruation ist und was es mit einem weiblichen Körper macht,” sagt Chiara Helin Arduç. Manche Buben hätten davon überhaupt keine Ahnung.

Derzeit studiert Chiara Helin Arduç Japanologie, weil sie "exotische" Sprachen sehr interessieren. Ihr Ziel ist es aber Medizin zu studieren. Sie arbeitet hart daran, dass sie beim nächsten Mal die Aufnahmeprüfung schafft. Nach dem, was sie in unserem Gespräch über ihre Zielstrebigkeit erzählt, wird das gelingen.

Was ist für sie Feminismus?

„Feminismus ist für mich Gerechtigkeit. Es sollte für alle die gleichen Chancen geben. Ich sollte nicht diskriminiert werden, nur weil ich kein Y-Chromosom habe.“

Was muss sich am Bild der Frau ändern?

„Was sich ändern müsste ist dieses Bild, dass die Frau die einzige und die beste Person ist, die sich um die Kinder kümmern kann und muss. Dieses Bild herrscht vor, ist aber falsch. Denn eine Frau hat ja nicht eine besondere Kraft oder Gabe, die sie dazu befähigt, dass sie die Beste ist für das Kind. Alles was die Kindererziehung betrifft müssen Frauen genauso lernen wie Männer. Ich finde, es gibt sehr viele einfühlsame Männer, die sehr gut mit Kindern umgehen können. Und genauso gibt es viele Frauen, die nicht so gut mit Kindern umgehen können.“

Über Vereinbarkeit von Beruf und Familie sagt sie:

„Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich ein Mann diese Frage stellt: Werde ich jetzt lieber erfolgreich im Beruf oder bekomme ich lieber Kinder. Für Männer ist es selbstverständlich, dass beides geht. Und warum kann das für eine Frau nicht gehen?“


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 December 11, 2021  24m