Liebe ist schön. Liebe kann romantisch sein und zärtlich. Gefühlvoll und aufmerksam. Sie kann einen mit Glück und Zufriedenheit erfüllen und der ein oder andere behauptet von ihr sogar, sie sei alles was man zum Leben brauche. Liebe kann aber auch gefährlich sein. Und in manchen Fällen sogar lebensgefährlich.
Was sich in Call Me By Your Name wie eine melancholische Sommerurlaubs-Errinnerung angefühlt hat ist hier etwas anderes. Die Geschichte ist ähnlich: zwei Männer begegnen und verlieben sich. Nicht sofort und auch nicht Hals über Kopf aber Stück für Stück und dafür mit jeder Faser ihres Wesens. In Firebird ist das Setting allerdings etwas anders. Wir befinden uns in Estland und nicht in Italien. Auf einem Stützpunkt und nicht umbringt von Pfirsichbäumen. Die Menschen sind Militär und keine Intelektuellen. Es sind nicht Elio und Oliver sondern Sergey und Roman. Es ist Liebe aber es steht unter Strafe.
Was beide Filme ähnlich tun ist die vorsichtige Annäherung betrachten. Die Nähe zu bestaunen, die sich entswickelt. Feinfühlig und intim sehen wir zwei Menschen zu, die um sich herumtanzen und deren gemeinsamen Begegnungen sie ein Leben lang nicht loslassen wird. Die Bedrohung ist groß, der Konflikt dauerhaft präsent und schmerzt dem Zuschauer zu jeder Gelegenheit. Wir erinnern uns an den Herzschmerz den das Ende von LaLaLand uns verpasst hat? Den finden wir in Firebird wieder. Und er tut nach wie vor weh.