Daumenkino

Rafael und Ann-Sophie sprechen über Filme. Über neue Filme. Und manchmal über Serien und Schauspieler und Regisseure und Gossip. Gleichzeitig verbreiten wir unter Umständen nicht ganz ausrecherchiertes und somit gefährliches Halbwissen. Oder halt spannendes wenn auch unnützes Wissen & FunFacts rund um etwas, was viele nur noch in stark dezimierter Form zuhause auf dem Sofa konsumieren: den Kinofilm. Wir wissen zwar nicht, wovon wir reden aber wir haben trotzdem eine Meinung dazu. Geprägt aus 8 Jahren gemeinsamen montägigen Kino-Besuchen und viel viel Spaß am Thema Film. :)

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episode 82: #82 Hunter Hunter; Ab in den Wald


Es ist endlich mal wieder passiert: ein Film, den niemand so richtig auf dem Zettel hatte und einen dann im Kino umhaut. Oder eher vor Angst verkrampfen lässt, denn Hunter Hunter, ein kanadischer Mystery-Thriller hat es in sich. Altbekannt wirken gerade Filme mit Horror Elementen dann besonders gut, wenn man sich absolut nicht drauf einstellen konnte weil man ihn vorher einfach nicht auf dem Zettel hatte. Das ist hier geschehen und somit konnten wir nur erahnen was auf uns zukam.

Eine Familie von Jägern lebt tief im Wald. Sie verdienen ihren Lebensunterhalt mit Fellen, die sie durch aufgestellte Fallen fangen. Bis zum Winter müssen sie genug Geld verdient haben um dem Wald und seiner unerbittlichen Kälte temporär zu entfliehen. Doch dieses Jahr sieht es nicht gut aus und zu allem Überfluss wird die Familie auch noch von einem Wolf gestalkt, was der eh schon angespannten Situation noch eine zusätzliche körperliche Bedrohung verpasst. Ein stiller Wald allein ist ja zum Glück nicht unheimlich genug.

Als sich Mersault, das Familienoberhaupt und Vater, endgültig auf den Weg macht, um den Wolf niederstrecken scheint die Spannung nur noch schwer erträglich. Denn er kehrt nicht zurück. Von nun an sind Mutter und Tochter allein. In einem Wald, der ihnen anscheinend nichts gutes will und einer Bedrohung, die über die eines bissigen Tieres hinausgeht.

Nervenaufreibend und trotz minimalistischer Darstellung sehr sehr spannend ist Hunter Hunter eine kleine Filmperle. Die Angst vor der Dunkelheit und sich nähernden Geräuschen kennt jeder, der mal nachts auf einer schlecht beleuchteten Straße nach Hause gegangen ist. Man nennt es Urangst. Dieses simple Mittel funktioniert gut eingesetzt ausgezeichnet um die Zuschauer zu zwingen, sich immer tiefer in den Kinosessel zurückzuziehen in der angsterfüllten Erwartung, was man als nächstes zu sehen bekommt. Das Ende ist poliarisierend. Brutal, gnadenlos und gleichzeitig heilsam und gerecht.


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 December 20, 2021  19m