ZKM | Karlsruhe /// Specials /// Specials

1989 wurde das ZKM | Zentrum für Kunst und Medien mit der visionären Idee gegründet, die klassischen Künste ins digitale Zeitalter fortzuschreiben. Deshalb wird es gelegentlich auch als »digitales Bauhaus« bezeichnet. Mit seinen künstlerischen Produktionen, Ausstellungen, Veranstaltungen und Publikationen zeigt es, welche neuen Wege Kunst und Gesellschaft beschreiten können, wenn sie neue Medien ästhetisch erproben und kritisch diskutieren. /// The ZKM | Center for Art and Media was founded in 1989 with the visionary idea of continuing the classical arts into the digital age. This is why it is occasionally referred to as the »digital Bauhaus«. With its artistic productions, exhibitions, events and publications, it shows what new paths art and society can take when they aesthetically test and critically discuss new media.

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Blind Date With A Book: »Negative Space. Trajectories of Sculpture in the 20th and 21st Centuries«


Blind Date with a Book | Buch Präsentation

Vorstellung des Ausstellungskatalogs »Negative Space. Trajectories of Sculpture in the 20th and 21st Centuries« mit Peter Weibel, Anett Holzheid und der ZKM | Publikationsabteilung. Erhältlich im ZKM | Shop: https://webshop.zkm.de/

Vor 1900 basierte die Skulptur auf der mimetischen Verkörperung von Menschen, Tieren und Gegenständen. Der Raum selbst war nicht ihr Thema. Doch mit den neuen Raum- und Zeiterfahrungen, die die Industrielle Revolution und ihre Technik mit sich brachten –fahrende Maschinen wie Züge und Autos und die aufkommenden Telekommunikationsmedien – wurden die historischen Kategorien der bildenden Kunst wie Masse, Volumen und Schwerkraft, die vom Körper, dem bis dahin einzigen Medium räumlicher und zeitlicher Erfahrung, abgeleitet waren, rigoros negiert.

Dieser radikale Bruch mit der körpergebundenen und objektorientierten figurativen Skulptur und der Übergang zu abstrakten Raumvektoren offenbart ein Paradoxon: Als die Skulptur nach 1900 die Gestaltung des Raumes als ihre einzige Domäne begriff, definierten sich diese Raumskulpturen durch die Negation der bis dahin dominierenden skulpturalen Merkmale:

Leere statt Volumen
Vakuum statt Masse
luftig statt fest
schwerelos statt schwer
virtuell statt real
Schatten statt Licht
abstrakt statt figurativ

Die Künstler beschäftigten sich mit den neuen Formen dieser Zwischenräume und negativen Räume.

Das monumentale und reich bebilderte Buch des ZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe zeigt anhand von wiederentdeckten Dokumenten der Kunstgeschichte und durch die Verknüpfung von künstlerischen mit mathematischen Modellen eine neue Theorie über die grundlegenden Unterschiede der modernen Skulptur zu Werken der Vergangenheit. Negative Space entfaltet die revolutionären Wege der abstrakten Skulptur im 20. und 21. Jahrhundert: von linearen und flächigen, hängenden und pneumatischen Skulpturen bis hin zu virtuellen Volumen und immersiven Environments.


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 January 12, 2022  8m