Gangster-Rap, Lügen und Kommerz
Der aufsehenerregendste Prozess um die Hiphop-Szene Deutschlands beginnt am 17.August 2020 im Berliner Kriminalgericht: der inzwischen millionenschwere und umstrittene ehemalige Gangster-Rapper Bushido tritt als Kronzeuge auf gegen seinen jahrelangen Partner Arafat Abou-Chaker und drei von dessen mitangeklagten Brüdern. Bushido bezichtigt seinen Ex-Manager und teilweise die Mitangeklagten, ihn beschimpft, bedroht, geschlagen und eingesperrt zu haben, um bei der von ihm betriebenen geschäftlichen Trennung 2017 mindestens 2-3 Millionen Euro zu kassieren. Nach acht Prozesstagen, größtenteils gefüllt mit den Aussagen des unter Personenschutz des LKA stehenden Rappers Bushido, gibt es hier die erste ausführliche Darstellung des Prozesses von einem der wenigen zugelassenen Beobachter: wie der 41-jährige Bushido die ersten Schritte seiner Karriere schildert im eigenen Tonstudio im Kinderzimmer mit 18, wie er im Prozess auftritt, was er sagt. Selbst seiner Frau Anna-Maria habe er erst im letzten Jahr gestanden, dass Arafat 30% seiner Einnahmen kassiert habe. Die Ehefrau des Rappers und Mutter von fünf Kindern soll nach den behaupteten Bedrohungen gegenüber Bushidos Arafat zur Rede gestellt und maßgeblich das Strafverfahren ins Rollen gebracht haben.