Serdar Somuncu ist witzig, gar keine Frage. Aber wenn Flüchtlingsheime brennen, ist der Spaß bei ihm vorbei. Sein neues Buch hat er geschrieben, damit wir später nicht sagen können, wir hätten von all dem nichts gewusst. Das bedeutet für Somuncu, immer einen Blick auf aktuelle Entwicklungen zu haben und die als Kabarettist aufzugreifen. Und er möchte nicht, dass vergessen wird, wie die Nationalsozialisten gewütet haben. Deshalb ist er schon vor 20 Jahren mit einem außergewöhnlichen Bühnenprogramm auf Tour gegangen: Lesungen aus Hitlers „Mein Kampf“, dem Buch also, in dem der Diktator schon Jahre vor seiner Machtergreifung ankündigte, welchen Schrecken er noch verbreiten würde. Wie Serdar Somuncu damals auf die Idee gekommen ist, mit welchen gemischten Gefühlen er oft mit diesem Programm vor einer halben Millionen Menschen aufgetreten ist, das alles erzählt er in seinem neuen Buch.