Game Faces powered by Blue

Game Faces powered by Blue

Folge 86 von „Game Faces powered by Blue”, dem Podcast über alle Themen aus der Gamingwelt. Sehr viele Bereiche kennt unser heutiger Gast Michele Köhler aus eigener Erfahrung. Als Coach profitiert er von seiner Vergangenheit als ProSpieler. Sein umfassendes Branchenwissen bringt ihn außerdem dazu, eine eigene Firma zu gründen: Nahrungsergänzung für eSportler. Wie er dazu kam, warum die Zeit nicht immer einfach war und wo es in Zukunft noch hingehen soll, das erzählt er uns in der heutigen Folge.

Man hat wirklich gekämpft. Man hat auch irgendwie ein bisschen Blut, ein bisschen Tränen gelassen und man hat aber auch viel gelernt. Und ich habe schon in den ersten zehn Jahren so viel fürs Leben gelernt, wie man mit Menschen umgeht, Empathie. Punkte, bei denen man heute genau denkt, das war auch wichtig fürs Leben, das sind auch Lehren und das sind auch Geschichten, die das Leben schreibt. Und irgendwie kann man Leuten wenigstens was mitgeben. Man kann erzählen, ich habe mal was probiert, ich habe gekämpft und ich bin auch mal auf die Fresse gefallen.“

Frodos Fragen an Michele:

• Wie begann deine Karriere als Profispieler?
• Welche Teammates sind bis heute für deinen Weg bezeichnend? Oder war das bei dir eher so, dass du der war, der drin war und dann Leute nachgezogen sind?
• Warum der Wechsel von Counter Strike zu Valorant?
• Was war dein ursprünglicher Plan?
• Du hast dich auch als Coach selbstständig gemacht, wie hast du dabei den Perspektivenwechsel geschafft?
• Kamen dir an einem bestimmten Punkt Zweifel? Wann war das und wie bist du damit umgegangen?
• Wann ist der beste Zeitpunkt, um als Profispieler aufzuhören?
• Würdest du sagen, dass du jetzt als „Fulltime-Streamer“ alle deine erlernten Skills optimal einsetzen kannst?

Wie begann deine Karriere als Profispieler?

• Mein Vater war schon immer sehr computeraffin. Dementsprechend gab es immer direkt einen Computer und wir hatten eigentlich seit Tag eins Sega, Atari.
• Deshalb habe ich mich damit sehr früh auseinandergesetzt und war damit früh vertraut.
• Ich habe einfach rund um die Uhr gezockt, habe dem Ganzen mehr gewidmet, als man höchstwahrscheinlich sollte.
• Ich habe ein gewisses Talent mitgebracht.
• Durch die Energie und Zeit, die man reingesteckt hat, hat sich das zum Guten, zum Positiven entwickelt.
• Es gab Punkte, da war mein engster Freundeskreis im Internet und nicht mehr offline.
• Dann habe ich die richtigen Leute kennengelernt und mir einen Namen gemacht.
• Es führte dazu, dass ich dann sehr, sehr früh mit 16 Jahren schon meinen ersten Profivertrag unterschreiben durfte.

Welche Teammates sind bis heute für deinen Weg bezeichnend? Oder war das bei dir eher so, dass du der war, der drin war und dann Leute nachgezogen sind?

Mir war schon früh wichtig, dass man sich mit Leuten umgibt, die irgendwie das gleiche Ziel haben. Es war immer ein gewisser Spaß- und Fun Faktor wichtig, schon damals beim Zocken.“ – „Aber es war schon sehr früh wichtig für mich, dass ich Leute habe, die auch irgendwie mehr wollen und für die es auch der Spaß ist, wenn man gewinnt. Für mich war Spielen immer schön und gut und ein bisschen daddeln macht Spaß. Aber wenn wir verlieren, ist der Spaß bei mir raus und da hat sich sehr früh die Spreu vom Weizen getrennt.“

Was war dein ursprünglicher Plan?

„Ich war schon immer ein Freigeist, so einen geraden Weg gabs wirklich nie. Ich habe wirklich jede Kurve mitgenommen. Ich habe immer gehofft, dass ich irgendwie was im Gaming mache, aber ab einem gewissen Punkt konntest du selbst nicht mehr so extrem dran glauben. Ich hatte das Glück, dass meine Mutter mich zum Beispiel immer unterstützt hat bei dem Thema, dass ich wirklich nie Stress hatte zu Hause, dass ich mir keine Sorgen machen musste.“ – „Ich habe es immer gehofft, dass es was wird. Und ich sage dir ganz ehrlich, als es dann mit 19 Jahren zum mousesport ging, war auch so ein bisschen der Punkt erreicht, wo ich dachte, okay, spätestens jetzt muss es doch klappen. Aber da war der eSports einfach in Deutschland immer noch in den Kinderschuhen.“ – „Früh habe ich noch eine Erzieherausbildung gemacht. Das war dann etwas, was mir auch viel Spaß gemacht hat, aber auch nicht so die komplette Erfüllung für mich. Dann habe ich noch mal beim Zoll angefangen.“ – „Pro Gaming war immer der Traum, aber war nicht das einzige Zugpferd, was ich hatte oder nicht das einzige Eisen im Feuer.“

Kamen dir an einem bestimmten Punkt Zweifel? Wann war das und wie bist du damit umgegangen?

„Man hatte immer diese Zweifel von außen, so dieses, was machst du da? Und dann denkst du selbst auch, was mache ich hier überhaupt? Ja klar, gerade ist es echt eine erfolgreiche Phase, aber so wirklich ernähren kann ich damit auch niemanden. Und so wirklich Sicherheiten und Strukturen gibt mir das gerade auch nicht. Ich habe mich einfach „durch gesuchtet“ auf gut Deutsch, ich habe es einfach ignoriert. Ich habe auch psychisch denke ich, kleinere Probleme damit gehabt und ich habe teilweise 40 Kilo zugenommen, dann wieder abgenommen, denn man hat irgendwie wirklich im wahrsten Sinne des Wortes einfach so alles runtergeschluckt. So diese ganzen Probleme, diese Existenzängste, die man hat, hat sich einfach durchgebissen. Und Gott sei Dank hat sich das alles für mich jetzt zum Guten gewendet.“

Lieber Michele, vielen Dank für das interessante Gespräch. So viel können wir schon verraten, in der übernächsten Folge wirst du erneut bei uns zu Gast sein, denn es gibt noch viele weitere spannende Themen zu besprechen. Den grandiosen Sound von Max ‚Frodo‘ verdanken wir Logitech G und Blue. Wenn ihr weitere Folgen hören wollt, einfach hier entlang. Wenn ihr unbedingt einen Gast hier im Podcast haben wollt, schreibt uns oder Frodo bei Twitter mit #GameFaces und wir setzen alle Hebel in Bewegung, das möglich zu machen.

Links:

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Homepage seiner Firma PL4ZMA GmbH: https://www.pl4zma.com/