Was macht Musik?

Seit wann gibt es elektrische Gitarren, wer hat das Schlagzeug erfunden? Und warum fährt der Bass uns in den Bauch? SWR3-Moderator Bernd Lechler erzählt die Geschichte der Instrumente im Pop, samt ihrer erfinderischen Helden und Virtuosen.

https://www.swr3.de/podcasts/was-macht-musik-106.html

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Die E-Gitarre


Ist die E-Gitarre ausgestorben? Vor ein paar Jahren wurden auf die E-Gitarre schon Nachrufe verfasst. Die Ära des klassischsten aller Rockinstrumente schien endgültig vorbei. Große Hits mit kräftigen Riffs? Gibt es nicht mehr – die Charts sind voller Hiphop, R’n’B und elektronischen Sounds. Eric Clapton, Keith Richards, Jimmy Page? Die verehrten Virtuosen sind mindestens Mitte siebzig - quasi im Urgroßelternalter! Nachwuchs schien nicht in Sicht, und einer der zwei größten Hersteller elektrischer Gitarren meldete Insolvenz an: die Gibson Guitar Corporation in Nashville, mit mehr als hundertjähriger Tradition. Corona-Pandemie sorgt für Aufschwung Also Schluss mit Twaaang? Vielleicht nicht, Corona sei Dank. Denn die Lockdown-Langeweile motivierte offenbar viele, das Gitarrenspiel zu erlernen oder aufzufrischen. Die Firma Gibson erholt sich, und die andere große Marke, Fender, verkaufte 2020 so viele Instrumente wie noch nie. In den Charts sind Riffs und schrille Soloeinlagen zwar nach wie vor rar, und die Zeit der breitbeinigen Gitarrengötter ist – außer im Heavy Metal – wohl wirklich vorüber. Aber nicht zuletzt weibliche Indie-Größen wie die Songwriterin Phoebe Bridgers oder die avantgardistisch-virtuose Annie Clark alias St. Vincent schreiben die Geschichte der E-Gitarre fort. E-Gitarren mit speziellen Designs Von St. Vincent gibt es sogar ein eigens designtes Modell – nur leicht tailliert und ohne die typischen Hörner – das in seiner Einzigartigkeit an andere berühmte Einzelstücke erinnert: Die glitzernde sternförmige Gitarre, mit der schon Abba bei ihrem Grand-Prix-Auftritt 1974 das Schlagerpublikum beeindruckten. Die schwungvoll geschnitzte von Prince in Form seines Mann-Frau-Symbols. Oder die legendäre „Red Special“ von Queen-Gitarrist Brian May, die er als Junge mit seinem Vater aus Holzresten und Motorradteilen gebaut hat. 2022 wird er sie wieder mit auf Tour nehmen und in ausverkauften Arenen spielen: vor Verstärkerwänden, das Griffbrett gereckt. Zurück zur Übersichtsseite:


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 February 22, 2021  2m