Führen im Vertrauen

Hier veröffentliche ich Beiträge zur Vertrauenspädagogik, zu Vertrauens-Schule und zur Vertrauensführung. Zielgruppe sind all jene, die andere Menschen führen müssen oder wollen, und letztlich auch jene, die besser mit Führungskräften klarkommen wollen, mit den guten und weniger guten.

https://podcasters.spotify.com/pod/show/heinz-etter

subscribe
share






Überlastete Eltern - Kinder haben ein Recht auf ihre Probleme


Sicher, wenn ich mit Eltern spreche, sind es meistens jene, wo irgend etwas nicht rund läuft. Sogar jene, die sich vertieft mit Vertrauenspädagogik auseinandersetzen, haben nicht selten anspruchsvolle Lebenssituation und suchen gerade deshalb nach neuen Wegen.

Dennoch wage ich zu behaupten, dass sich in vielen Familien ein Muster erkennen lässt: Viele Erwachsene empfinden ihr Elternsein oft als streng, manchmal frustrierend oder gar zermürbend. Die Beziehungen sind zwar herzlich, aber vielerorts sehen sich überforderte Eltern fordernden und undankbaren Kindern gegenüber.

Wenn das bei dir so ist, dann lade ich dich ein, morgen anders zu denken als gestern. Das Wichtigste für deine Kinder ist, dass du dich über sie freust. Wichtiger als die Erfüllung all ihrer Wünsche und Forderungen. Wenn Kinder spüren, dass du sie als anstrengend empfindest oder als mühsam, kommt ein Teufelskreis in Gang. Kinder, die an der elterlichen Annahme und Liebe zweifeln, werden nicht einfacher, sondern schwieriger. Ich rate dir deshalb folgendes: Nimm dein Kind, wie es ist, freue dich über es. Wenn es Probleme hat und deshalb welche macht, dann lass ihm seine Probleme. Mache sie nicht zu deinen, sondern bleibe auf seiner Seite. Vertraue auf seine Fähigkeit, aus Fehlern zu lernen. Das fühlt sich für dein Kind besser an, als wenn du ihm vorwirfst, dir das Leben schwer zu machen. Leide mit deinem Kind, wenn es Misserfolge einstecken muss, aber erspare ihm deine Vorwürfe, dass es selber schuld sei und sich einfach endlich anders verhalten solle usw. Erspare ihm aber auch billige Ermutigungen à la “du schaffst das”. Der Grundton sollte vielleicht etwa so sein: “Das ist gerade echt schwer für dich, aber da gehen wir durch.” Vielleicht fragst du dich auch einmal, wie wichtig all die Dinge wirklich sind, die du durch Nörgelei und Kritik zu bewirken suchst. Entspanne dich! Dein Kind weiss längst, was du von ihm willst. Sobald es ihm besser geht, wenn es wieder in deiner Liebe und Annahme zur Ruhe kommt, kann es sein, dass manches sich wie von selbst erledigt.

Beachte den Podcast. Er ist an einem Treffen von VP-Trainerinnen und Trainern entstanden, wo wir diese Fragen bewegt haben.  Profitiere von diesem spannenden Erfahrungsaustausch.


fyyd: Podcast Search Engine
share








 November 10, 2022  58m