Ruhrpodcast

Ruhrpodcast – Menschen, Märkte und Motive Wat is‘ los im Ruhrpott? Der Ruhrpodcast berichtet über unterschiedliche Entwicklungen aus dem Ruhrgebiet – ob zu Politik, Wirtschaft, Handel, Freizeit oder anderweitigen Neuigkeiten, die das Ruhrgebiet als Metropolregion vorantreiben. Ruhrgebiet, Kohlenpott, Schmelztiegel unterschiedlicher Menschen, Kulturen und Biographien. Wer hier aufgewachsen ist, hat schon längst nicht mehr nur das Schmuddel-Image im Kopp. Wir wissen – Kohle ist zwar schwarz, kann aber auch glänzen. Um auch den letzten davon zu überzeugen, erzählen wir euch, was der Rohdiamant namens Ruhrpott alles kann, fördern allerhand Interessantes zu Tage und setzen uns konstruktiv damit auseinander. Worum geht es genau? Da wir uns dem Ruhrgebiet verbunden fühlen und uns mit dem Pott identifizieren, möchten wir etwas für unsere Heimat leisten und besonders nennenswerte Projekte, Ideen, Start-ups und Geschichten hervorheben, um das Image des Ruhrgebiets zu stärken. Wir sprechen über Geschehenes, Aktuelles und Interessantes, diskutieren und kritisieren dabei am liebsten konstruktiv...

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episode 118: Ruhrpodcast – Folge 118 „Die Zechenwerkstatt als Ort der Lebensqualität und Kultur“


Im Gespräch mit Lea Eickhoff, Geschäftsführerin der Zechenwerkstatt Denkmal gGmbH aus Dinslaken.

Ruhrpodcast – Folge 118 „Die Zechenwerkstatt als Ort der Lebensqualität und Kultur“ Im Gespräch mit Lea Eickhoff, Geschäftsführerin der Zechenwerkstatt Denkmal gGmbH aus Dinslaken.

Die Zechenwerkstatt

Aus der Beschreibung auf der Internetseite erfahren wir, dass die zwischen 1907 und 1911 errichtete Zechenwerkstatt ein langgestreckter Backsteinbau ist, der während des Betriebs der Zeche Lohberg als Reparaturwerkstatt für Förderwagen, Schmiede, Dreherei, Schlosserei, Klempnerei, Sattlerei, Schreinerei, Elektrowerkstatt und zu Beginn sogar noch als Stall für Grubenpferde diente. Auch die Materialausgabe fand in dem Gebäude statt. Bis zur Schließung der Zeche Lohberg wurde das Gebäude durchgängig als Werkstatt genutzt.

„Ich habe mich in die Halle verguckt“

Nach der Schließung der Zeche 2005 stand die Halle leer. 2010 wurde sie erstmals für die Extraschicht als Eventhalle genutzt und Anfang 2016 hat die Freilicht AG die Zechenwerkstatt von der RAG Montan Immobilen GmbH als Zwischennutzung angemietet – in Zusammenarbeit mit der Stadt Dinslaken ein temporäres Sicherheits- und Brandschutzkonzept erarbeitet sowie umgesetzt und vermarktet die Halle seitdem für verschiedenste Nutzungen. Trotz des desolaten Zustandes des Gebäudes hat sich Lea Eickhoff in die Halle verliebt und es ist Ihr mit zahlreichen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern gelungen, die Halle mit kulturellen Veranstaltungen unterschiedlichster Art zu bespielen und zivilgesellschaftlichen sowie gemeinwohlorientierten Gruppen zur Verfügung zu stellen.

**Mit 66 Jahren Erbpacht**

Im Oktober 2020 haben die Freilicht AG und die Stiftung Ledigenheim eine gemeinnützige Gesellschaft gegründet. Die Stadt Dinslaken hat die Zechenwerkstatt erworben und einen Erbpachtvertrag für 66 Jahre mit der Initiative geschlossen. Anfang 2021wurde gemeinsam mit der Stadt Dinslaken ein Antrag auf Förderung beim Landesministerium eingereicht.

**Schnapsidee haben**

Nun geht es laut Lea darum die Zechenwerkstatt der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, das zu nutzen und mit „Schnapsideen“ zum Leben zu erwecken. Ohne ehrenamtliche Projektarbeit wäre allerdings kein Start zu machen. Die sorgen dafür, dass trotz Vandalismus, wie z. B. eingeworfenen Fenstern, fehlender Infrastruktur und Diebstählen, seitdem rund 50.000 Besucher bei über 50 Veranstaltungen die besondere Atmosphäre der alten Industriehalle erleben konnten. Es gab und gibt Street Food Festivals, Konzerte, Märkte, Partys, Theater und Bürgerprojekte bis hin zum Weihnachtsmarkt. Somit ist die Zechenwerkstatt zu einem neuen Begegnungsort auf dem ehemaligen Zechenareal geworden.

**Das Denkmal erhalten und in Betrieb nehmen**

Lea berichtet: „Um das Gebäude vor dem Verfall zu retten und eine Nutzung zu gewährleisten, muss es dringend saniert werden.“ Ein erster Schritt wird die Sanierung der Gebäudehülle sein, womit in 2023 begonnen werden soll. Weitere Ausbauarbeiten sind in Planung. Um das Gebäude dann in Betrieb nehmen zu können, sind technische Ausbauten im Inneren erforderlich. Das heißt: Aufbau der elektrischen Verteilung, Beleuchtung, Brandschutz- und Lüftungsanlagen etc. pp.

**„Wo sehe ich das Projekt in drei Jahren?“**

Keiner weiß, was die Zukunft bringt. Aber eine Finanzierung für die geplanten Sanierungsarbeiten an der Zechenwerkstatt steht und somit soll ein neuer öffentlicher Raum für Soziales, Kunst, Kultur, Bildung und Arbeit geschaffen werden. Lea Eickhoff gesteht: „Wir haben uns alle so sehr in das Gebäude verknallt, da war klar, dass wir es irgendwie kaufen müssen.“ Gedacht, getan. Jetzt heißt es für die Zechenwerkstatt Denkmal gGmbH: In die Hände spucken und immer mal wieder den Vatter fragen, ob er helfen kann.

Weitere Info: www.zechenwerkstatt.de www.ruhrpodcast.de www.durian-pr.de


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 November 30, 2022  42m