Evangeliums Cast

Philipper 1,15-20 - Der Pastor und seine Kritiker 15 Einige verkündigen zwar Christus auch aus Neid und Streitsucht, andere aber aus guter Gesinnung; 16 diese verkündigen Christus aus Selbstsucht, nicht lauter, indem sie beabsichtigen, meinen Fesseln noch Bedrängnis hinzuzufügen; 17 jene aber aus Liebe, weil sie wissen, daß ich zur Verteidigung des Evangeliums bestimmt bin. 18 Was tut es? Jedenfalls wird auf alle Weise, sei es zum Vorwand oder in Wahrheit, Christus verkündigt, und darüber freue ich mich, ja, ich werde mich auch weiterhin freuen! 19 Denn ich weiß, daß mir dies zur Rettung ausschlagen wird durch eure Fürbitte und den Beistand des Geistes Jesu Christi, 20 entsprechend meiner festen Erwartung und Hoffnung, daß ich in nichts zuschanden werde, sondern daß in aller Freimütigkeit, wie allezeit, so auch jetzt, Christus hoch gepriesen wird an meinem Leib, es sei durch Leben oder durch Tod. Jeder Pastor hat seine Kritiker innerhalb der Gemeinde. Selbst Johannes Calvin wurde von seiner Kanzel in Genf verbannt. Jonathan Edwards wurde aus seiner Gemeinde in Northampton, Connecticut, geworfen, nachdem er dort 22 Jahre lang einen treuen Dienst versehen hatte (die Abstimmung war 99% gegen ihn). Charles Spurgeon litt unter schwerer Niedergeschlagenheit aufgrund der Auseinandersetzungen in seinem Gemeindebund über die Downgrade Controversy. Jeder Pastor, der die Wahrheit verkündigt, wird Kritiker haben. Genauso erging es auch dem Apostel Paulus. Manche anderen Prediger sind eifersüchtig auf ihn geworden (Vers 15a). Paulus gesteht zu, dass diese Prediger in Rom tatsächlich den wahren Christus verkündigen. Es waren keine Falschlehrer. Das Problem war nicht mit ihrer Botschaft, sondern mit ihren Motiven. Sie verkündigten Christus, aber ihr Antrieb war Neid und Eifersucht. Sie attackierten den Apostel Paulus, indem sie seinen Charakter in Zweifel zogen. Vielleicht unterstellten sie, dass Paulus nur im Gefängnis war, weil Gott ihn für irgendeine Sünde züchtigte. Vielleicht waren sie auch neidisch auf seine apostolische Autorität, seinen Intellekt, seine Redekunst oder seinen weitreichenden Einfluss. Sie sahen Paulus als eine Bedrohung an. Das Ergebnis dieses Neids war Streitsucht (eris): Das bedeutet eine ungesunde Debatte. Diese Streitsucht konnte zerstörerische Auswirkungen auf die geistliche Gesundheit der Gemeinde in Rom haben. Leider ließen sich viele Gläubige in Rom von diesen Gegnern des Apostels beeinflussen und wandten Paulus den Rücken zu. Was erzeugt solchen Neid: Es ist das Bewusstsein, dass jemand anderes etwas hat, das man nicht hat. Vielleicht ist jemand anderes erfolgreicher als du oder wird besser wahrgenommen. Statt zufrieden zu sein mit dem, was man ist und was man hat, erwächst Eifersucht im Herzen. Vereint im Evangelium Es gab aber auch einige, die Christus aus guter Gesinnung verkündigten (Vers 15b). Sie hatten reine Motive, nämlich die Liebe (Vers 17a). Sie wussten, dass Paulus wegen der Verteidigung des Evangeliums im Gefängnis saß (Vers 17b). Liebe für Gott und Neid können nicht gleichzeitig im Herzen wohnen. Wenn Neid einzieht, zieht die Liebe aus. Diese zweite Gruppe stand treu an der Seite von Paulus und unterstütze ihn. Sie erkannten das wahre Herz von Paulus, dass er nämlich leidenschaftlich für das Evangelium der Gnade Gottes eintrat. 24 Aber auf das alles nehme ich keine Rücksicht; mein Leben ist mir auch selbst nicht teuer, wenn es gilt, meinen Lauf mit Freuden zu vollenden und den Dienst, den ich von dem Herrn Jesus empfangen habe, nämlich das Evangelium der Gnade Gottes zu bezeugen. (Apg 20,24) Wir brauchen solche Mitstreiter, die an unserer Seite stehen im Dienst für Jesus. Wir brauchen Freunde, die sich nicht von Verleumdung beeinflussen lassen, sondern treu für Jesus Dienst tun. Hast du solche Menschen in deiner Nähe? Bist du so jemand, der ein Segen für andere ist, die durch eine schwere Zeit gehen? Die Motive sind entscheidend Paulus spricht nochmal die erste Gruppe an: Sie verkündigen Christus aus Selbstsucht, nicht lauter, indem sie beabsichtigen, seinen Fesseln noch Bedrängnis hinzuzufügen (Vers 17). Diese Verkündiger sind primär um ihren eigenen Vorteil besorgt, statt aus Liebe für andere zu handeln. Sie erheben Christus mit ihren Worten, aber ihr Dienst geschieht für sie selber. Sie wollen sogar dem Apostel Paulus Schaden zufügen, indem sie seinen Ruf ruinieren. Unsere Motive sind von grundlegender Bedeutung für Gott. Es geht nicht nur darum, was wir sagen oder tun, sondern warum. Wir können selbstsüchtige Motive leicht überdecken. Es sollte alles zur Ehre Gottes geschehen. Es wird immer solche Menschen geben. Wir sollten uns von ihnen nicht unsere Freude in Christus stehlen lassen. Darüber freue ich mich Wie geht Paulus mit diesem Konflikt um? Es ist wirklich beeindruckend: Er berichtet, dass er beständige Freude hat (Vers 18). Es geht ihm nicht um seinen eigenen Ruf, sondern das Christus geehrt wird. Er ließ sich von seiner Freude im Herrn nicht abbringen. Am meisten freut er sich natürlich, wenn Christus in Wahrheit verkündigt wird. Es geht Paulus immer darum, dass Christus hoch gepriesen wird. Kannst du dich auch im Leid freuen, weil du auf Christus schaust? Geht es dir mehr um deinen Ruf als um Christus? Das sichere Fundament der Souveränität Gottes Wie konnte die Freude von Paulus so felsenfest sein? Er hatte eine tiefe Ruhe in der Souveränität Gottes (Vers 19a). Er "wußte", dass Gott auch diese Krise zu seinem geistlichen Wohl benutzen würde. Die Gewissheit der souveränen Führung Gottes verlieh ihm große Freude. Gleichzeitig braucht er die Fürbitte der Gemeinde und den Beistand des Geistes Jesu Christi (Vers 19b). Paulus wußte, dass er in nichts zuschanden werden würde (Vers 20a). Er wußte nicht, wie seine Zukunft aussehen würde, aber er wußte, dass der Herr ihn nicht verlassen würde. Anwendung Hast du Wurzeln des Neides in deinem Herzen? Wie wirst du damit umgehen? Sorgst du dich mehr um Christus und seine Ehre als um deinen Ruf? Ruhst du auf dem Kissen der Souveränität Gottes?