Sein letztes Jahr als Leiter im Aschaffenburger Kulturamt war für Burkard Fleckenstein eine Achterbahnfahrt: Statt Programm zu machen, musste das Kulturamt Veranstaltungen absagen, rund 200 an der Zahl. Auf der anderen Seite hätten sich neue Wege aufgetan, erzählt Fleckenstein im Podcast »Kultur in der Krise«: Zum Beispiel wurden im Stadttheater Vorstellungen per Livestream in die Welt geschickt. Ein Erfolgserlebnis für Fleckenstein, der Anfang Juli 2021 in den Ruhestand tritt – und der vor 21 Jahren nicht mal einen Computer im Büro vorfand, als er das Kulturamt übernahm.
Für den 65-Jährigen bietet das Podcast-Gespräch also doppelt Gelegenheit zum Rückblick. Er sei vor allem dankbar, sagt er. Etwa hierfür: Wenn Veranstaltungen wegen Corona abgesagt wurden, hatten Ticketkäufer die Möglichkeit, das Eintrittsgeld zu spenden. Stattliche 25 000 Euro sind laut Fleckenstein zusammengekommen. Das Geld ging an den Theaterförderverein, der damit theaterpädagogische Arbeit im »Theaterkids Club« unterstützt – und Ensembles, die besonders unter Corona gelitten haben. Namentlich das Theater Schloss Maßbach und das Fritz Rémond Theater in Frankfurt, beides Stammgäste im Aschaffenburger Stadttheater.
»Es wird noch eine Weile dauern, bis wir Normalität haben«, glaubt Fleckenstein. Trotzdem steht das Programm für den Sommer (www.sommerbuehnen-aschaffenburg.de) und für die kommende Spielzeit. Für Letztere soll der Vorverkauf im September starten – zunächst für die ersten zwei Monate, »um dann zu sehen, wie sich die Situation entwickelt«, sagt Fleckenstein.
Dieses Gespräch wurde am 2. Juni 2021 aufgezeichnet.
Foto: Björn Friedrich
Mit Imagefilm Musik: Stay Alive von Frametraxx