Die Theologin und frühere EKD-Ratsvorsitzende Käßmann hat sich anlässlich des Jahrestages des Ukraine-Kriegs gegen weiteren Waffenlieferungen ausgesprochen. Käßmann gehört zu den fast 70 Personen aus Politik, Wirtschaft und Kultur, die das so genannte "Manifest für Frieden" unterzeichnet haben. Dass auch rechtsgerichtete Politiker wie AfD-Chef Chrupalla unterschrieben haben, störe sie, halte sie aber nicht ab. "Wer mich kennt, weiß, dass ich mich von der AfD stets massiv abgegrenzt habe." Im SWR2 Tagesgespräch betonte Käßmann, dass für sie auch im Fall der Ukraine der jahrzehntealte bundespolitische Grundsatz gelte, keine Waffen in Kriegs- oder Krisengebiete zu liefern. Sie setze auf diplomatische Verhandlungen und auf den - in ihren Augen - wachsenden Widerstand in der russischen Bevölkerung. „"Die Soldatenmütter melden sich wieder zu Wort, ich höre aus den Kirchengemeinden, dass sich auch da etwas verändert. (…) Ich kenne genug Russen, die eine Veränderung wollen und darauf setze ich."