Gesamtlänge aller Episoden: 59 minutes
In meinen Lungen warten noch so viele Worte,
die wichtig sind auf ihren Auftritt,
Doch das Zugfenster zwischen
uns lässt nur Lippenbewegungen zu.
So zufrieden wie nie und gleichzeitig
hätte ich von allem,
gerne noch mehr gehabt.
Noch eine Zigarette am
Küchentisch vor dem Schlafengehen...
Gedanken, so verschwommen
Wie weiße Hunde in sibirischem Schnee.
Die Luft undurchsichtig vom Regen,
der die Nähe meines Körpers sucht,
Wie Meteoriten den Einschlag:
Ein stürmisches Spiegelbild
der Unruhe in meinem Kopf.
Und zwischen der Unruhe,
Inseln der Konzentration:
Deine Haut, die die Kälte fernhält,
Wie ein Feuer am Waldrand...
Eine kurze Vorstellung
bis die Scheinwerfer
des vorbeifahrenden Wagens,
mich für Momente blind
in die Nacht entlassen.
Aus dem Lärm des Sturmes,
in die Stille unter den Wellen.
in die Stille,
in der Entscheidungen entstehen,
wie es anderswo Gefühle tun.
wie es anderswo Gedichte tun...
Ehe vom Tag ein blasses Rosa bleibt,
Ehe der ausblutende Himmel blaugrau und
Dann Dunkel wird:
Die letzte richtige Glut des Jahres,
Die im gleichen Rot schimmert,
Wie jene Fragmente von Tagen,
Als die Sommersonne hinter den nur leicht
Geschlossenen Lidern
Leuchtete...
Zeit verstehen können nur die Uhren,
doch dem Menschen ist sie fremd,
der sich in ihr bewegt wie auf einem Jahrmarkt:
Der Abend ist jung, alles ist einfach.
Aber was deutlich war, verschwimmt zu
Einer Welt im Vorübergehen...
Die Märchen die, die Henker dieser Stadt ihren Kindern vor dem Schlafen vorlesen, Sind die gleichen wie die von allen Eltern. Die von glücklichen Ehen und absoluter Autorität. Die, dass Eltern irgendetwas anderes wären, Als fehlbare, sterbliche, gewöhnliche Menschen, Die am Ende selbst vorm Henker stehen. Dass du dein Glück schon in den Händen hältst, Wenn du nur hart genug daran arbeitest. Dass wir in einer Welt lebten, In der wir alle gleich sind. Glückliche Familien sind alle gleich...
Zeit ist launisch,
Wankelmütig und auch sprunghaft.
Sie schleicht, versteckt sich und verschwindet,
Verweilt und begegnet uns von neuem.
Ich fand meine alten Tagebücher
Und ich fand mich im Gespräch,
Mit einem jüngeren Selbst.
All die Veränderungen die ich übersah,
Weil sie schleichend stattfanden,
Nicht sprunghaft,
Waren deutlich, denn es war,
Als wär’ ich selbst in der Zeit zurückgesprungen...
Durch die offenen Fenster dringt die kühle Luft
des Tages nach dem Regen,
darin klingt der Verkehrslärm sanfter und freundlicher.
Statt dem trockenen Staub der Baustellen,
von dem sonst am Ende der Woche die Fenster wieder trübe sind,
steigt der butterweiche Geruch von Löwenzahn herauf,
der in den Bordsteinfugen und den winzigen Grünflächen
am Straßenrand, den Regentau im Wind abschüttelt...
Der Gedanke ans Meer ist mir ein Trost:
Irgendwann wieder barfuß,
mit hochgekrempelten Hosenbeinen
Durchs kühle Watt zu stapfen.
Dabei die Socken trocken in den Schuhen wissend,
dort wo die Wellen noch nicht dunkel
den Sand geglättet haben.
Die Luft riecht salzig und nach Algen,
in meinen Ohren ab und an ein Möwenschrei,
Klebriger Sand an meinen Füßen
und auf der Haut der raue Wind...
Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung,
Ein sehr langer Begriff, um die Grundproblematik
meines Alltags auszudrücken:
Mein Stoffwechsel baut Dopamin schneller ab,
Als bei anderen Menschen.
Ohne Medikamente geht mir bei den meisten Tätigkeiten,
Auf halber Strecke der Sprit aus.
Medikamente helfen zu funktionieren.
Das Schreiben hilft mir auch dabei.
Papier ist gnädig, es erinnert leichter...