Gesamtlänge aller Episoden: 13 hours 44 minutes
Im alten Gebäude des Kammergerichts am Berliner Kleistpark wird das Viermächte-Abkommen unterzeichnet. So können endlich Korridore zu den Exklaven Eiskeller und Steinstücken geschaffen werden. Gebietsaustausch heißt das Zauberwort. Und ein neues Transitabkommen verkürzt die Wartezeiten für die West-Berliner an den Grenzübergängen.
Ost und West verhandeln intensiv über den Status von Berlin. 1971 einigt man sich endlich: Im Viermächte-Abkommen nennt man West-Berlin lediglich "das betreffende Gebiet". So haben sowohl die Sowjetunion als auch die Westalliierten genügend Interpretationsspielraum.
Ein neues Jahrzehnt ist angebrochen. Die 70er. Die Lage in und um Berlin scheint unverändert: 2,1 Millionen West- und 1,1 Millionen Ost-Berliner hoffen auf Erleichterungen im Alltag. Aber es gibt eine neue Art, darüber zu sprechen.
Ein neues Jahrzehnt ist angebrochen. Die 70er. Die Lage in und um Berlin scheint unverändert: 2,1 Millionen West- und 1,1 Millionen Ost-Berliner hoffen auf Erleichterungen im Alltag. Aber es gibt eine neue Art, darüber zu sprechen.
Das Jahr 1969 bringt auch in Berlin die in der ganzen Welt zu beobachtende Weltraum-Euphorie, verursacht durch die Mondlandung. Doch auch in der Stadt selbst tut sich Vieles: Der Flughafen Tegel bekommt einen neuen Terminal, der Alex eine große Markthalle. Und ein Wahrzeichen der Stadt wird 20 Jahre alt: Der Fernsehturm am Alexanderplatz.
Gründonnerstag, nachmittags kurz nach halb fünf, Kurfürstendamm. Der Hilfsarbeiter Josef Bachmann schießt mit drei Kugeln den Studentenführer Rudi Dutschke nieder. Der überlebt schwerverletzt. Für die Demonstranten ist klar, wer wirklich Schuld ist an der Tat des 23jährigen Attentäters. Der Springer-Verlag. Sie wollen die Auslieferung der Zeitungen des Folgetages verhindern. Es kommt zu Ausschreitungen.
Im Februar 1967 fegt das Sturmtief Walpurga über Berlin hinweg – und sorgt an der Bezirksgrenze Treptow-Neukölln für den ersten "Mauerfall". Doch nicht nur meteorologisch sind es stürmische Zeiten: In West-Berlin demonstrieren die Studenten, in Ost-Berlin versuchen junge Künstlerinnen und Künstler ihre Freiräume zu erhalten. Vieles, was privat ist, wird zum Politikum, und manches was politisch ist, wird zur privaten Herausforderung.
Studenten protestieren, langhaarige Jugendliche erhitzen die Gemüter, ein sowjetisches Militärflugzeug stürzt in den Stößensee und die SED feiert Geburtstag. Die Zäsur des Jahres 1966 für Berlin ist aber der Karrieresprung von Willy Brandt.
Das Tauwetter ist 1965 vorbei, der sowjetische Parteichef Nikita Chruschtschow ist zum Rücktritt gezwungen worden. Mit Leonid Breschnew beginnt die lange Zeit der Stagnation. In der DDR werden auch Popmusik und moderne Filme zum Schlachtfeld ideologischer Auseinandersetzung.
Über die Feiertage durften West-Berliner ihre Verwandten im Ostteil besuchen. Das Passierscheinabkommen machte es möglich. Auch zu Besuch: Martin Luther King, der in beide Teile der Stadt geht. Und in Ost und West bestimmt nun der Beat den Rhythmus.