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Diese Woche besuchten mich der Vater und der designierte Pate eines Täuflings. Wir sprachen über die Taufe im Allgemeinen und die Rolle des Paten im Besonderen. Das war ein schönes Gespräch. Dennoch überkam mich eine gewisse Verlegenheit.
Die gleiche Verlegenheit empfinde ich bei der heutigen Lesung aus dem Ersten Petrusbrief. Sie sagt uns, dass Jesus Christus in den Tod hinabsteigt, um den Toten das Wort des Lebens zu bringen...
Berührungsängste können Leben retten. Zum Beispiel bei Offenplatten, wilden Tieren oder hochinfektiösen Krankheiten. Berührungsängste können auch Leben zerstören. Zum Beispiel bei Meidung von Menschen aus ethnischen, politischen oder religiösen Gründen.
In der Pandemie habe ich viel über die Unterscheidung meiner Berührungsängste gelernt. Es gibt Berührungsängste, die soll ich ernst nehmen und beachten, wenn die Berührung mich in Gefahr bringt...
In diesen Tagen schreibe ich für einen Sammelband einen Artikel über „Selbstsorge“. Das ist die Kunst, die eigenen Bedürfnisse und Grenzen nicht außer Acht zu lassen, während man für andere da ist.
Einer der möglichen Gründe für eine solche Außerachtlassung ist der Wunsch, es allen recht zu machen, nach Möglichkeit jedem zu Willen und für jeden ohne Unterschied auf die ihm gemäße Weise ganz da zu sein.
Theoretisch weiß jeder, dass das nicht möglich ist...
Was haben die Menschen um mich herum davon, dass ich zölibatär lebe? Die einfachste Antwort wäre, dass ich mehr Zeit für sie habe. Das stimmt zwar, ist aber hoffentlich nicht die einzige Antwort. Auch ein Wirtschaftsunternehmen hat unter Umständen mehr von einem Angestellten, wenn er keine Rücksicht auf eine Familie nehmen muss.
Im Evangelium wird uns eine andere Antwort gegeben. Jesus sagt, es gebe Leute, die blieben „um des Himmelreiches willen“ unverheiratet (Mt 19,12)...
Eine Band heißt so. Ein Parfum ist nach ihr benannt. Und in einem Münchener Vorort trägt ein „Studio für Körperbewusstsein“ ihren Namen: Metanoia.
Ursprünglich bedeutet Metanoia aber „Umkehr“. Oder genauer „Umdenken“. Und mit dem Aufruf zu solchem Umdenken beginnt das öffentliche Auftreten Jesu im Evangelium: „Metanoiete - Kehrt um und glaubt an das Evangelium!“
Umkehr bedeutet zuerst eine Richtungsänderung in der Absicht...
Manchmal begegnen uns Menschen, die so von Äußerlichkeiten in Anspruch genommen sind, dass ein Blick nach innen für sie eine Lebenswende bedeuten würde.
Andere dagegen sind so mit sich selbst beschäftigt, dass ihr Aha-Erlebnis darin bestünde, einmal von sich abzusehen, um die Welt um sich wahrzunehmen. Und damit auch das, was in ihr für ihr eigenes Leben und das ihrer Nächsten existentiell relevant und daher im Augenblick wichtiger ist als ihr eigenes Befinden...
Nach Weihnachten habe ich meine alten Eltern besucht. Sie versorgen sich selbst. Geistig sind beide hellwach und interessiert. Körperlich jedoch sind sie unterschiedlich gut zurecht. Das gleicht die Mutter in der Sorge um den Vater so gut es geht aus. Sie sind einander anvertraut.
Als wir abends beieinandersitzen, muss ich daran denken, dass auch ich im Anfang diesen beiden Menschen anvertraut war. Eltern können Kinder ja nicht „machen“...
„Mir ist nicht nach Weihnachten!“, sagt meine Gesprächspartnerin auf einem adventlichen Spaziergang. Dann sprechen wir vom Krieg und seinen schrecklichen Bildern, vom Klima und der Zukunftsangst, von Polarisierungen und Sprachunfähigkeit, von zerbrochenen Beziehungen und verlogenen Familienfesten.
Während wir weitergehen, frage ich mich, wie einem ist, wenn einem „nach Weihnachten“ ist...
„Irgendwie kommt Weihnachten jedes Jahr überraschend“, sagte vor Jahren eine Freundin von mir und lächelte. Sie ist Mutter einer kinderreichen Familie und wollte sagen: Die Vorbereitungszeit ist immer zu kurz. Wir nehmen uns immer zu viel vor. Es wäre immer noch was zu tun. Und scheinbar plötzlich ist keine Zeit mehr, weil Weihnachten ist.
Dieses Jahr mag es einem erst recht so vorkommen. Der Advent ist so kurz wie nie. Die Vierte Adventswoche dauert nur einen Tag...
Die Aufnahme ist der Mitschnitt der ensprechenden Predigt am Vorabend (9:27 )
Im Advent und in der Fastenzeit stechen zwei Sonntage heraus. Sie erinnern daran, dass der Grund für diese spezielle, eher nachdenkliche und ernste Zeit der Vorbereitung und der Buße vor allem ein Grund zur Freude ist.
Entsprechend lauten die Eröffnungsverse der Heiligen Messe...