Gesamtlänge aller Episoden: 12 hours 30 minutes
Ein Mann vom Verfassungsschutz schießt einem Minister in die Backe um auf Sicherheitslücken aufmerksam zu machen, Altersheim-Bewohner werden in Venedig zu Geiselnehmern und liefern sich einen Showdown mit der Polizei, eine reiche Frau flieht vor dem Dritten Reich über Paris nach New York. In der Liebe findet sie kein Glück. Es geht um Einzelkämpfer und ihren "Hunger nach Sinn". Wie entsteht Sinn? Laut Alexander Kluge nicht durch homogenisierte Nachrichten, sondern durch vermischte...
In Alexander Kluges Erzählung "Anita G." stiehlt eine junge Frau einen Pullover und flieht durch die bürokratisch-spießig-neubürgerliche Bundesrepublik. Kluges Verfilmung des Stoffes - "Abschied von gestern" - mit seiner Schwester Alexandra in der Hauptrolle, erhielt 1966 als erster deutscher Film nach dem Krieg den Silbernen Löwen in Venedig. Der Lebenslauf der Anita G. verläuft über die Bruchstelle von 1945...
Der vielleicht humorvollste Zugang zu Alexander Kluges Katastrophen-Erzählungen. Wie kann der Schwarze Krieg vier Jahre dauern, wenn doch gleich am ersten Tag die Erde völlig zerstört wurde? Vier Veteranen aus Stalingrad, mehrfach gentechnisch erneuert, setzen sich in den Sektor Morgenröte ab, wo sie angesichts einer objektiv hoffnungslosen Lage auf bessere Zeiten warten...
Aus der Anfangszeit des Kinos existiert eine Aufnahme von der öffentlichen elektrischen Hinrichtung eines Elefanten, der auf Coney Island drei Wärter getötet hatte. Dieser Stoff taucht bei Alexander Kluge immer wieder auf, als Erzählung, als Bild, als Film. Der für Kluge wichtigste Moment ist dabei der vertrauensvolle Blick des riesigen Tiers, das sich ruhig zu seiner Hinrichtung führen lässt. Marx nennt Ideologie das notwendige falsche Bewusstsein...
Aus der geschriebenen "Chronik der Gefühle" von Alexander Kluge wird in Bearbeitung und Regie von Karl Bruckmaier ein akustisches Geistesblitzgewitter. Ab 1. März hier als Hörspiel-Podcast.