Gesamtlänge aller Episoden: 12 days 13 hours 4 minutes
Es ist ein Bild mit einer bewegten Geschichte, 1942 im Kessel von Stalingrad auf die Rückseite einer russischen Landkarte gezeichnet. Eine Frau legt schützend ihren Umhang um das Kind im Arm. Die "Stalingradmadonna" ist europaweit bekannt, Repliken hängen in vielen Kirchen, auch in Moskau. Vergleichbar mit dem "Nagelkreuz" von Coventry ist sie im Nachkriegseuropa zu einem Symbol der Friedenshoffnung geworden. Das Bild hat Kurt Reuber gezeichnet, ein Lazarettarzt und Pfarrer...
Weg von der Wegwerfgesellschaft: das wollen viele. Tauschbörsen sind nachhaltig - und Reparieren ist wieder in. Das hat Folgen auch für uns. Der Wert der Dinge ändert sich. Kristina Dumas über die aktuelle Wiederentdeckung des Reparierens.
Die Kirchen gehören zu den größten Landbesitzern Deutschlands. Ihr Eigentum wäre ein großer Hebel, etwas für Nachhaltigkeit zu tun - für den Schutz von Boden, Artenvielfalt, Tierwohl, Biodiversität. Fürs Klima. Was allerdings passiert auf Kirchenland in Bayern wirklich? Wie nachhaltig wird es bewirtschaftet? Warum wird darum so ein Geheimnis gemacht? Jasper Riemann über Land und Macht, Pfründe und Welt, über Boden und Gott.
In Oberbayern wollen Aktivisten den Fluss Loisach zur Rechtsperson machen - stellvertretend für alle Flüsse, Ökosysteme, Biosphären. Damit könnte die Loisach für ihre Existenz in Freiheit und Würde klagen. Die Aktivisten sind Teil einer weltweiten Bewegung, die das anthropozentrische Rechtssystem global aufmischen will, damit die Natur nicht länger 'den Kürzeren zieht‘. Geseko von Lüpke über den Versuch, einen ökologischen Rechtsstaat zu schaffen.
Von Tieren können wir Menschen eine Menge lernen: Ganz im Moment leben, genug schlafen, auf den eigenen Bauch hören, abschalten, Geduld. Sind Tiere vielleicht sogar die besseren Menschen? Was wir von Tieren lernen können - auch über das Leben und Gott - das fragt Kristina Dumas in ihrem Feature "Tierisch inspirierend".
Sexueller Missbrauch - das galt lange als vorrangig katholisches Problem: Seit der Veröffentlichung der ForuM-Studie der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) im Januar ist klar: Es gibt durchaus auch spezielle evangelische Faktoren, die sexuelle Gewalt und Missbrauch begünstigen. Welche sind die und was ist seither in Bayern passiert? Das fragt Veronika Wawatschek in ihrem Feature "All you DO is love" ? versehen mit einem großen Fragenzeichen.
Ist das Singen der vielleicht tiefste Ausdruck von Religiosität? Die Frage mag überraschen. Denn beim Stichwort Spiritualität fällt einem zunächst das Sicht- und Greifbare ein: Symbole, Worte, Gesten, Gebete, Kathedralen, stille Medationen, weise Sentenzen und Gedankensysteme, die manchmal mehrere tausendseitige Bände umfassen. Wie wichtig Lieder sind, zeigt der Erfolg der ersten deutschsprachigen Gesangbücher, die vor 500 Jahren gedruckt wurden...
Seit der Zeit Karls des Großen befindet sich in Rom, nur einen Steinwurf von der Petersbasilika entfernt, der "Campo Santo Teutonico": ein idyllischer kleiner Friedhof unter Palmen. Corinna Mühlstedt lädt zu einem Rundgang ein - er lässt etwas von der Hoffnung ahnen, die alle Christen verbindet, die auf dem Friedhof beigesetzt wurden: Es ist der Glaube an die Auferstehung.
Gold die Aura des Vollkommenen. Die Ikonen der östlichen Kirche umgeben Gott, Jesus, den Heiligen Geist, auch alle Engel und Heiligen mit Gold. Heiligenscheine auf Gemälden sind golden. Solche Bilder lassen vergessen, wie viel Blut an Gold klebt, wie viele Menschen ihr Leben eingesetzt haben, um selbst kleinste Goldstücke zu finden. Warum hängen wir so sehr am Gold? Das fragt Irene Dänzer-Vanotti in den Evangelischen Perspektiven.
Man erzählt nicht oft davon. Aber viele Menschen haben das Gefühl, ein verstorbener Angehöriger würden ihnen begegnen. Das geschehe teils sogar in sinnlichen Wahrnehmungen, berichten sie: Hören, Riechen, Sehen. Nachtod-Erfahrung wird so eine Begegnung genannt. Uwe Birnstein ist im Gespräch mit Menschen, die von solchen Erfahrungen erzählen können.