Was soll ich denn bestimmen können? Diese Frage könnte bei dem ein oder anderen tief verankert unbewusst vorliegen und unser Leben bestimmen. Doch ist es wirklich so, dass wir in dem uns häufig als Botschaft vermittelten Ausmaß ausgeliefert sind und uns an den umgebenden Muss-, Soll- und Kann-Vorschriften ausrichten müssen oder sollten? Es erfordert eine gewisse mentale Schulung bei allen Vorgaben stets auch nach den möglichen Freiräumen zu suchen bzw. uns jeweils bewusst zu machen, dass wir immer auch die Möglichkeit haben, persönlich Stellung zu beziehen und zu entscheiden, in welchem Fall und in welchem Ausmaß wir uns anpassen und einordnen wollen. Hierbei geht es nicht darum, sich die Freiheit zuzugestehen, bei Rot über die Ampel zu fahren und das Missachten einer solchen Verkehrsregel als Ausdruck und Beleg einer persönlichen Freiheit zu verstehen und zu deklarieren. Jedoch geht es darum, uns bewusst zu machen, dass selbst eine solche Vorgabe, je nach den gegebenen Umständen, ihre Relativierung erfahren kann. Auch hier gelten die grundsätzliche Erkenntnis und Einsicht, dass alles immer auch eine Frage der jeweiligen Perspektive ist.
Dies führt zu einem ganz entscheidenden Hinweis, welcher sich auf einen Freiheitsgrad bezieht, den wir in nahezu allen Situationen unseres Lebens heranziehen und berücksichtigen können. Es ist der sogenannte Ermessensspielraum, den wir haben.