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Zusammenschluss von ARD und ZDF - Brauchen wir das ZDF noch?


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GEZ-Beitrag, Rentner-Fernsehen, Talkshow-Zirkus, Geldschleuder: Die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten ARD und ZDF haben in Deutschland keinen einfachen Stand. Jetzt wird auch noch der Zusammenschluss gefordert.

Dabei lieben doch alle den “Tatort”, freuen sich jeden Samstag auf das “aktuelle Sportstudio” oder informieren sich via “die Tagesthemen” über das Geschehen in der Welt.

ARD und ZDF – unabhängig und steinreich

Die Frage ist nur: Brauchen wir überhaupt zwei unabhängige Rundfunkanstalten? Diese Frage hat jüngst CSU-Parteichef Horst Seehofer gestellt. Kern seiner Aussage: “Wir sind der Auffassung, dass die Grundversorgung auch von einer Fernsehanstalt geleistet werden könnte.”

Diese Worte dürften bei den über 21.000 Mitarbeitern der ARD und 3.500 Festangestellten des ZDF so manchen besorgten Blick hervorgerufen haben. Die öffentlich-rechtlichen Sender wissen genau um ihre luxuriöse Sonderstellung in der deutschen Medienlandschaft.

Mit dem Ziel, eine unabhängige Berichterstattung frei von wirtschaftlichen und politischen Interessen zu ermöglichen, erhalten sie jährlich Milliarden an (un)freiwilligen Beitragszahlungen.

Geldmittel von denen die private Konkurrenz nur träumen kann. ARD und ZDF haben dadurch einen schier uneinholbaren Vorteil im Wettbewerb um die Aufmerksamkeit des Publikums. Alleine 2014 brachte der Rundfunkbeitrag den Anstalten über acht Milliarden Euro.

Ein Zusammenschluss für mehr Qualität?

Viele fragen sich, was mit dem vielen Geld eigentlich passiert. Warum kann zum Beispiel die öffentlich-rechtliche BBC in England mit weniger Geld weltweit bekannte Dokumentationen (Planet Erde), Unterhaltungsshows (Top Gear) und Serien (Sherlock) produzieren?

Ich kann die Existenz der dritten Programme für die regionale Berichterstattung schon eher verstehen. Aber dass wir mit ARD und ZDF zwei bundesdeutsche Sender haben, scheint mir nicht mehr zeitgemäß. – Justus Haucap, Institut für Wettbewerbswirtschaft

Die mediale Situation hat sich in Deutschland seit der Gründung des ZDF 1961 grundlegend verändert. Das Internet vereint Text, Audio, Video und Bild in sich. Wir erfreuen uns einer so großen Vielfalt an internationalen Angeboten wie niemals zuvor.

Müssen wir also noch einen nationalen Wettbewerb von zwei unabhängigen öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten zum “allgemeinen Gemeinwohl” finanzieren? Oder würden wir von einem Zusammenschluss von ARD und ZDF sogar profitieren?

Über diese Fragen hat detektor.fm-Moderatorin Juliane Neubauer mit Justus Haucap gesprochen. Er ist Direktor des Instituts für Wettbewerbswirtschaft (DICE) an der Universität Düsseldorf.

Wir haben heute 23 öffentlich-rechtliche Fernsehkanäle. Würden es nicht auch ein paar weniger tun, ohne dass Demokratie und Meinungsvielfalt gleich zusammenbrechen?Justus Haucapist Direktor des Düsseldorf Institute for Competition Economics (DICE).  Vorschlag ARD und ZDF Zusammenschlusshttps://detektor.fm/wp-content/uploads/2016/09/vorschlag-ard-und-zdf-zusammenschluss_web.mp3
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Redaktion: Jonathan Gruber


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 September 21, 2016  6m