Was tun, Herr General? - Der Podcast zum Ukraine-Krieg

Wie kann man Putins Invasion stoppen? Welche Strategie verfolgt die russische Armee in der Ukraine? Wie stark sind die Verteidiger? Wie hilfreich ist die Unterstützung von Deutschland und NATO? MDR AKTUELL Moderator Tim Deisinger wird diese und andere drängende Fragen zum Ukraine-Krieg in diesem Podcast mit dem ehemaligen NATO-General Erhard Bühler in einer "Lagebesprechung" diskutieren. Im Mittelpunkt jeder Episode: eine profunde Bewertung des Kriegsgeschehens, die politische Gemengelage in Moskau, Washington und Berlin und auch die Folgen für die sicherheitspolitische Weltlage. Der Militär-Experte Erhard Bühler ist Generalleutnant des Heeres a.D. und hat seit 1976 in unterschiedlichsten Funktionen der Bundeswehr gedient. So übernahm er im Jahr 2010 die Führung des KFOR-Einsatzes in Pristina (Kosovo). 2019 wurde er Befehlshaber des Allied Joint Force Command im niederländischen Brunssum, eines der beiden militärischen Oberkommandos der NATO in Europa. Von hier wurde u.a. der NATO-Einsatz in Afghanistan gesteuert.

https://www.mdr.de/nachrichten/podcast/general/russland-angriff-krieg-ukraine100.html

subscribe
share






#144 Was Prigoschins möglicher Tod für den Krieg bedeutet


In dieser Folge sprechen Jan Kröger und Ex-Nato-General Erhard Bühler über den mutmaßlichen Tod des Chefs der Söldnergruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin. Er und sein Stellvertreter Utkin sollen an Bord eines Flugzeug gewesen sein, das 300 Kilometer entfernt von Moskau abgestürzt ist. Bühler geht davon aus, dass eine Bombe oder eine Boden-Luftrakete den Absturz verursacht hat. Die Indizien, die dafür sprechen, erläutert er ausführlich.

Auf den Krieg in der Ukraine wird der mögliche Tod Prigoschins laut Bühler keinen großen Einfluss haben. Dieser habe sich schon ab Mai aus dem Krieg abgemeldet. Allerdings sei mit Konsequenzen für die Wagner-Gruppe zu rechnen. Die Organisation sei oder werde zerschlagen. Eine Gefahr wird Bühler zufolge von ihr nicht mehr ausgehen. Das ein oder andere Mitglied werde vielleicht in die russische Armee gehen und dann gehe von ihm eine Bedrohung aus. Aber das betreffe nicht die Mehrheit der Söldner.

Kröger und Bühler schauen auch auf die Lage an der Front. Nach Angaben des Ex-Nato-Generals hat die Ukraine vor allem in der Nähe der Stadt Robotyne erhebliche Fortschritte erzielt und die erste Verteidigungslinie durchbrochen. Sie könne möglicherweise Folgekräfte einsetzen, um in Richtung Asowsches Meer anzugreifen. "Das ist eine gute taktische Ausgangsposition, um einen operativen Durchbruch zu wagen", so Bühler.

Der Ex-Nato-General bezieht auch Stellung zu einem Artikel der "New York Times", wonach hochrangige US-Militärs enttäuscht über die ukrainische Gegenoffensive seien. So habe die Ukraine zu viele Truppenteile an den falschen Orten. Sie müsse sich auf den Süden konzentrieren, um in Richtung Melitopol voranzukommen. Bühler erläutert, warum er diese Einschätzung nicht teilt. Außerdem bewertet er ausführlich den ukrainischen Angriff auf eine Tupolew vom Typ Tu-22M3 auf russischem Gebiet. Er geht auch auf die zugesagten Lieferungen von F16-Kampfjets durch Norwegen ein.

Wenn Sie Fragen haben: Schreiben Sie an general@mdraktuell.de oder rufen Sie kostenfrei an unter 0800 637 37 37.


fyyd: Podcast Search Engine
share








 August 25, 2023  58m