AstroGeo

Im AstroGeo Podcast erzählen sich die Wissenschaftsjournalisten Franziskia Konitzer und Karl Urban alle zwei Wochen eine Geschichte, die ihnen entweder die Steine unseres kosmischen Vorgartens eingeflüstert – oder die sie in den Tiefen und Untiefen des Universums aufgestöbert haben. Es sind wahre Geschichten aus Astronomie und Astrophysik, Geologie und Geowissenschaften.

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episode 76: AG076 Subduktion: Das tiefe Geheimnis des Blauen Planeten

[transcript]


Für AstroGeo recherchieren wir alle zwei Woche eine ganze Geschichte. Nur wenn du uns finanziell unterstützt, bleibt der Podcast weiter kostenfrei. Danke!

Wir kommen live auf die Bühne! Franzi und Karl sind am 7. November 2023 um 18:30 Uhr im Universum Bremen zu Gast. Hier gibt es (noch) Karten. (Verschoben vom 10.10.)

Am 27. März 1964 bebt im südlichen Alaska die Erde – mit verheerenden Folgen. Straßen, Brücken und Häuser werden schwer beschädigt, 131 Menschen verlieren ihr Leben. Ein ganzer Landstrich entlang der Küste wird bis zu acht Meter angehoben und weiter landeinwärts massiv abgesenkt. Mit einer Stärke von 9,2 gilt das Erdbeben von Alaska auch heute noch als die zweitstärkste Erderschütterung seit Messbeginn. Für Geologinnen und Geologen der Zeit ist das Beben ein Rätsel: Welcher Mechanismus mag sich hinter einem solch gewaltigen Ereignis verbergen?

Karl beginnt diese Podcastfolge mit der Entdeckung eines der wichtigsten Prozesse auf der Erde: Es sind Subduktionszonen, in denen feste Platten der Erdkruste ruckartig tief in den Erdmantel einsinken – so auch unter dem südlichen Alaska. Das Erdbeben von 1964 half dabei, diesen Prozess zu verstehen und schloss gleichzeitig eine wichtige Lücke im Verständnis der Plattentektonik, bei der feste Kruste nicht nur ständig neu entsteht, sondern andernorts auch wieder verschwindet.

Heute ist klar: Subduktionszonen sind der wahre Motor der Plattentektonik – und nicht nur das. Über lange Zeiträume helfen sie dabei, das Klima der Erde einigermaßen stabil zu halten. Deswegen stellt sich nicht nur die Frage, warum sich auf der Erde feste Gesteinsplatten bewegen können, sondern auch, warum die Kruste von Venus und Mars nie in Platten zerbrach. Möglicherweise blieben sie gerade deshalb tote, trockene Wüsten.

Weiterhören bei AstroGeo
  • AstroGeo 068: Wie Marie Tharp die Geologie revolutionierte
  • AstroGeo 064: Massensterben im Treibhaus
  • AstroGeo 054: Als die Erde zu Eis erstarrte
Weiterführende Links
  • WP: 1964 Alaska Earthquake (englisch)
  • WP: Megathrust Earthquake (englisch)
  • WP: Subduktion
  • WP: George Plafker
  • WP: Flussmittel
  • WP: Ring of Fire
  • WP: Metamorphose
  • WP: Eklogit
  • WP: Hadaikum
  • WP: Archaikum
  • WP: Grünsteingürtel
  • WP: Komatiit
  • WP: Aktualismus
  • WP: Zirkon
  • WP: Hot Spot
Quellen
  • USGS: A list of the 20 largest earthquakes in the world
  • Fachartikel: Fuis et al.: A Tribute to George Plafker, Quaternary Science Reviews (2015)
  • Fachartikel: Gerya et al.: Plate tectonics on the Earth triggered by plume-induced subduction initiation, Nature (2015)
  • Earth Magazine: When and how did plate tectonics begin on Earth?
  • Fachbuch: Frisch & Meschede: Plattentektonik, Wissenschaftliche Buchgesellschaft (2005)

Titelbild: OpenStreetMap contributors under ODbL, Map tiles by CartoDB, under CC BY 3.0


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 September 7, 2023  1h11m