Am Sonntag waren die Bürger Kolumbiens zur Abstimmung über einen Vertrag aufgerufen, der dem Land nach über einem halben Jahrhundert Guerillakrieg endlich Frieden bringen soll. Präsident Santos und Vertreter der FARC hatten das Abkommen bereits am vorigen Montag unterzeichnet, doch es ist nicht unumstritten. Besonders kritisch sehen viele, dass die Noch-Rebellen nach ihrer Entwaffnung in anderer Form durchaus am politischen Leben des Landes teilnehmen können sollen. Schließlich hat der Krieg der FARC über 250.000 Opfer gefordert - müsste da nicht eine juristische Aufarbeitung Priorität haben? Kolumbien erlebt gerade eine wahrhaft historische Phase, wir fragen uns, ob sie in stabilen Frieden münden kann.