Die sinfonischen Werke von Richard Strauss ("Tondichtungen", wie er sie selbst nannte), sind berühmt für ihre Anschaulichkeit. Die monumentale Alpensinfonie ist da keine Ausnahme. Sicher auch, weil er sozusagen live erlebt hatte, was er dann komponierte: Im August 1879 hatte der 15-jährige Strauss von Murnau aus eine Bergtour auf den 1800 m hohen Heimgarten unternommen. Bereits in der Nacht war er aufgebrochen, um den Sonnenaufgang auf dem Gipfel erleben zu können. Beim Abstieg geriet er in ein Gewitter und erreichte erst am Abend einen Bauernhof, in dem er übernachten konnte. Wie beeindruckend die Tour samt Gewitter für ihn war, ist in der Musik sozusagen mit den Ohren greifbar.