Alles alte Schauergeschichten, werden Sie vielleicht sagen, aber immer wieder werden sie erzählt: Wie Menschen plötzlich aufwachen, als man sie schon aufgebahrt hat, wie für tot Gehaltene verzweifelt versuchen, aus ihrem Sarg heraus sich bemerkbar zu machen, wie man bei Friedhofsauflösungen Anzeichen dafür entdeckt, dass schon Bestattete in den Gräbern noch gelebt und gegen das Sterben angekämpft haben müssen. Schaurig, gewiss, aber diese Geschichten zeigen, dass die alte Angst der Menschen, zu Unrecht für tot erklärt zu werden, noch immer lebt. Und sie beeinflusst nicht zuletzt unsere Bereitschaft, Organspender zu werden. Eine neue Ausstellung im Kasseler Museum für Sepulkralkultur widmet sich dieser Angst und den Strategien, mit denen verhindert werden sollte, dass Menschen lebendig begraben werden.