Wenn alles mit rechten Dingen zugehen würde, dann würde keine amerikanische Frau mehr Donald Trump wählen, und er hätte die Wahl jetzt schon verloren. Da aber selten alles mit rechten Dingen zugeht, liegt er nur in den Umfragen etwas weiter zurück, und alle, die ihn ohnehin nie wählen würden, sind noch etwas empörter als vorher. Selbst seinen Gegnern dürfte ja aufgefallen sein, dass die frauenverachtenden Behauptungen des damals noch jüngeren Trump im Ton ekelhaft, in der Sache aber nicht ganz realitätsfremd erscheinen. Reiche und mächtige Männer können noch so unansehnlich sein, noch so vulgär und auftrumpfend auftreten - es gibt immer eine Schar von unterwürfigen Männchen und vor allem paarungswilligen Weibchen, die ihnen zu Füßen liegen. Models und Schauspielerinnen stehen da geradezu Schlange. "Macht ist ein starkes Aphrodisiakum" sagt Henry Kissinger. Und wenn einer wie Trump hemmungslos und aggressiv nichts anderes verkörpert als Durchsetzungskraft und Siegesgewissheit, dann muss er doch absolut unwiderstehlich sein, oder?