Verschickungskinder: Das waren die Kinder, die vor allem in den 50er und 60er Jahren zur Erholung aus der Stadt aufs Land geschickt wurden. Weil sie zu dick, zu dünn, zu blass waren. Weil sie Asthma, Tuberkulose oder Neurodermitis hatten. Eine Art Kur in Kliniken an der Nordsee oder in den Bergen sollte da helfen.
Das klingt zwar nach einem tollen Konzept – Erholungsurlaub für kranke Kinder. Aber in den Kurheimen wurden Kinder oft schikaniert und misshandelt. 8 bis 12 Millionen Kinder wurden insgesamt in mitunter schreckliche Heime geschickt und kamen nicht selten krank und traumatisiert wieder nach Hause.
Dass diese schlimmen Missstände bekannt werden, ist auch den Recherchen der Journalistin Lena Gilhaus zu verdanken. Als ihr Vater von seiner Verschickung erzählte, begann sie zu recherchieren und deckte haarsträubende Missstände auf. Was sie herausgefunden hat, hat sie in dem Buch „Verschickungskinder - Eine verdrängte Geschichte“ aufgeschrieben und berichtet bei einbiszwei darüber.
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WEITERE INFOSWebsite von Lena Lena Gilhaus | Freie Journalistin
Das Buch „Verschickungskinder - Eine verdrängte Geschichte“ Kiwi-Verlag | Lena Gilhaus – Verschickungskinder
Die Initiative Verschickungsheime.de Verschickungsheime | Das vergessene Trauma
Doku „Verschickungskinder“ von Lena Gilhaus (2023) ARD Mediathek | Verschickungskinder: Missbrauch und Gewalt bei Kinderkuren
Interview mit Lena Gilhaus in der taz taz | Journalistin über Kinderverschickung | „Man hätte die Akten finden können“
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