Diskussion vom 2. November 2023 mit Sarah-Lee Heinrich (Grüne Jugend) und Prof. Dr. Michael Roth (Johannes Gutenberg-Universität Mainz), moderiert von Ebru Tasdemir („Der Freitag“).
Die deutsche Gesellschaft erscheint bunter denn je, und immer mehr Gruppen melden ihren Anspruch auf Gleichberechtigung an. Sie wehren sich gegen Sexismus, Queerfeindlichkeit, Rassismus und Diskriminierungen aller Art. Sie bestehen auf einem öffentlichen Umgang, der jede herabsetzende Formulierung unterlässt, um die Ausgrenzung bestimmter Milieus zu vermeiden. Ihnen stehen diejenigen gegenüber, die sich an der lauten Artikulation der Interessen einzelner Gruppen stören. In der Forderung nach einer von jeder Diskriminierung befreiten Sprechweise sehen sie eine moralische Überhöhung einzelner Ansprüche. Sie fürchten, dass die „Wokeness“ bestimmter Milieus Teile der Bevölkerung ausgrenzt und den gesellschaftlichen Zusammenhang gefährdet. Im Ziel, eine Spaltung der Gesellschaft zu vermeiden, sind sich beide Seiten offenbar einig. Aber warum wird dann diese Debatte so leidenschaftlich und teils wütend geführt? Wie lassen sich Brücken bauen? Veranstaltung in Kooperation mit „Der Freitag“.