Die junge Syrerin Dima Wannous beschreibt Unsicherheit und Verwirrung bei Menschen in Damaskus kurz vor der Revolution 2011. In neun Porträts skizzierte sie 2007 schon "Dunkle Wolken über Damaskus". Sie erzählt von Armen und Reichen, Tätern, Opfern, Mitläufern und Gegnern des Assad-Regimes, von Desorientierung und Unsicherheit, Kälte, Gewalt und Leere. Etwas liegt in der Luft, Assads Herrschaft wird unterminiert. Dschaafar etwa, ehedem einer der mächtigen Handlanger der Assad-Diktatur, hat mit seinem Posten auch Macht und Vermögen verloren. Nun steht er in seiner Villa und ist ratlos. Ob er bei den Oppositionellen Zuflucht findet? - Dima Wannous beschreibt eine Stimmung der Unruhe und des Misstrauens im vorrevolutionären Damaskus, die vorüber ist und nie wieder kommen darf, auch wenn die Revolution zu Krieg und Leid führte, sagt sie. Die Dreiunddreißigjährige lebt heute in Beirut. Von dort meldet sie sich im Offenen Buch. Nach Damaskus zurück will sie vorerst nicht. "Ich fürchte mich davor, über den Boden zu laufen. Der Boden ist zu einem Massengrab geworden." - Martin Umbach liest die Geschichte von Dschaafar, der nach seiner Entlassung die Fronten wechselt. Moderation: Cornelia Zetzsche.