Juli 2006, in der italienischen Grenzstadt Gorizia, die zu Zeiten der Donaumonarchie Görz hieß und auf Slowenisch Gorica. In der Via Aprica 47, wartet Haya Tedeschi auf ihren Sohn Antonio, der vor 62 Jahren als Baby gestohlen wurde und als Hans Traube aufwuchs. Eine unglaubliche Geschichte, die zurückführt in den Schrecken des Krieges und der SS, die 1944 aus der alten Reismühle San Sabba in einem Vorort von Triest ein KZ machte. Einer der Akteure ist der blonde Kurt Franz, in den sich die jüdische Italienerin Haya Tedeschi 1944 verliebte. Jahrzehnte später, spürt sie diesem Kurt Franz und anderen SS-Schergen nach. 62 Jahre wartet sie auf ihren Sohn, bis ihn der internationale Suchdienst findet und er mit dem Zug nach Gorizia kommt. - Atemberaubend, wie Daša Drndic im Roman historische Fakten und Fiktion verflicht, Poesie und Zeitzeugen-Berichte, persönliche Tragödie, NS-Terror und Nachkriegsgeschichte. Sibylle Canonica und Thomas Loibl lesen die dritte Folge aus "Sonnenschein" der heute 68jährigen Daša Drndic. Moderation: Cornelia Zetzsche.