Die Fascho-Jägerin?! – Der Fall Lina E. und seine Folgen

Der Fall Lina E. hat bundesweit Schlagzeilen gemacht. Die junge Studentin stand als Staatsfeindin vor Gericht und wurde als Linksextremistin verurteilt. Für viele Linke ist sie dagegen eine Ikone, "Free Lina" steht an zahllosen Häuserwänden in Leipzig und vielen anderen Städten. Es gab etliche Demonstrationen bundesweit, die sich mit ihr solidarisiert haben. Im Podcast suchen wir die Antworten auf folgende Fragen: Wer ist Lina E.? Warum hat sie sich radikalisiert? Haben wir es wirklich mit einer neuen Dimension linker Gewalt zu tun? Und wie weit darf Antifaschismus gehen? Wir zeichnen den Fall Lina E. nach, widmen uns ihrer Person und den Taten, die der Gruppe zugeschrieben werden. Auch dem Mammut-Gerichtsprozess sowie der politischen Diskussion, die der Fall ausgelöst hat. Und wir erklären, warum diese Geschichte bundesweit Bedeutung hat. Fragen, Anregungen und Kritik bitte an: Fascho-Jaegerin@mdraktuell.de

https://www.mdr.de/nachrichten/podcast/lina-e/die-faschojaegerin-linksextremismus-100.html

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#5 Der Prozess - 98 Tage vor Gericht


Der 31. Mai 2023 ist ein besonderer Tag im Leben von Lina E. Das Oberlandesgericht Dresden verkündet am 98. Prozesstag das Urteil gegen sie und ihre Mitangeklagten. Es ist ein heißer Tag, das mediale Interesse ist riesig. Es gibt massive Sicherheitskontrollen und vor dem Gerichtsgebäude eine Kundgebung, auf der erneut „Free Lina“ gefordert wird. Der Weg zu diesem Tag ist lang. Mehr als anderthalb Jahre hat der Prozess gedauert. So etwas hat es im Bereich Linksextremismus seit Jahrzehnten nicht gegeben. In dieser Episode erzählen wir die Geschichte und die Konflikte dieses Mammut-Verfahrens. Dabei kommen zentrale Akteure wie der Vorsitzende Richter Hans Schlüter-Staats, Lina E.s Verteidiger Ulrich von Klinggräff und Oberstaatsanwältin Alexandra Geilhorn, die Vertreterin der Bundesanwaltschaft, zu Wort. Das Verhältnis zwischen Senat, Anklage und Verteidigung ist über die gesamte Dauer des Prozesses extrem angespannt. Zum einen geht es um die Frage, ob die Angeklagten Mitglieder einer kriminellen Vereinigung gewesen sind. Die Entscheidung darüber hat weitreichende Auswirkungen auf das Strafmaß. Und es geht um die Frage, ob Lina E. eine führende Rolle in der Gruppe innehatte. Sie selbst äußert sich dazu nicht. Zwar ergreift sie zweimal im Laufe des Verfahrens das Wort, bleibt ansonsten aber ruhig. Auch, als mitten im Prozess die Bombe platzt: Johannes D., der nach Ansicht der Anklage Teil der Gruppe war, sagt gegen die anderen aus. Ein großer Erfolg für die Ermittler. Die Verteidigung zieht dagegen die Glaubwürdigkeit des Kronzeugen massiv in Zweifel.Dann, am 31. Mai 2023, wird Lina E. verurteilt, zu fünf Jahren und drei Monaten Haft. Die Verlesung des Urteils endet aber mit einer Überraschung: Lina E. kommt – nach fast 1.000 Tagen in Untersuchungshaft – unter Auflagen frei.Wenn Euch unser Podcast gefällt oder wenn Ihr Hinweise und Kritiken habt, dann mailt uns an: fascho-jaegerin@mdraktuell.deUnd hier unser Podcast-Tipp: Im Visier


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 November 6, 2023  54m