Vor Borkum soll nach Gas gebohrt werden, obwohl die Energiekrise abgewendet ist. Greenpeace deckt auf, welche Folgen das für schützenwerte Streinriffe in der Nordsee hätte und wie die Gaslobby versucht, ihre Interessen in der Politik durchzusetzen.
Noch vor drei Jahren stimmte der niedersächsische Landtag mit großer Mehrheit gegen Erdgasbohrungen im Wattenmeer. Anfang 2022 hat die Landes-Regierung unter Ministerpräsident Weil und Wirtschaftsminister Lies eine 180-Grad-Wende gemacht: Vor Borkum soll nach Gas gebohrt werden, obwohl die Energiekrise abgewendet ist. Wir sprechen mit Karsten Smid vom Greenpeace Investigativ-Team, der mit unzähligen Anfragen an die Regierung der Frage nachgeht, welchen Einfluss die Gaslobby bei dieser Entscheidung hatte.
Nicht mit den Klimazielen vereinbar Die Rechtsanwältin Roda Verheyen erklärt, dass diese Bohrung rechtlich auf wackeligen Füßen steht, da sie den Klimazielen widerspricht. Ihr Rechtsgutachten zeigt, wer das Vorhaben stoppen könnte.
Ein Forscherteam von Submaris, das im Auftrag von Greenpeace den Meeresboden untersucht hat, deckt auf, welche Folgen die Bohrungen für schützenwerte Streinriffe in der Nordsee hätten.
Der Einfluss der Gaslobby Christina Deckwirth von LobbyControl erklärtm wie die Gaslobby versucht, ihre Interessen in der Politik durchzusetzen und warum es so undurchsichtig ist.
Außerdem haben wir mit dem niedersächsischen Umweltminister Christian Meyer, dem Bürgermeister von Borkum, Jürgen Akkermann, der Meeresbiologin Franziska Saalmann und der Grünen Landtagsabgeordneten Meta Janssen-Kucz über die Kritik an den Plänen von One Dyas gesprochen.
Unsere Recherche zeigt: Ein Festhalten an den Gasplänen ist falsch - die Politik muss handeln und ihrer Verantwortung für Mensch und Natur gerecht werden.