Erschöpft sind die Menschen nicht, sagt Deutschlands bekanntester Sozialpsychologe Harald Welzer. Er hält sie stattdessen für okkupiert. Okkupiert vom „Plunder“ der sogenannten sozialen Medien, die sie einsam, nervös und süchtig machen. Sie sind auch gekränkt vom Verfall der deutschen Infrastruktur und verstört von der Distanz einer elitären Politik zu ihren Bürger*innen.
Unsere Demokratie sieht Harald Welzer dadurch gefährdet. Die Geschwindigkeit der autoritären Regression beunruhigt ihn zutiefst.
Für Pessimismus ist es allerdings zu spät. Und Hoffnung gibt es: Schließlich hat es in der Vergangenheit positive Veränderungsprozesse gegeben, die zu einer demokratischen, sozial abgesicherten Gesellschaft geführt haben – und wenn es diese Prozesse in der Vergangenheit gegeben hat, warum sollten wir nicht in der Lage sein, sie zivilisatorisch weiter auszubauen?
Ein Gespräch über die fatalen Folgen der sozialen Medien, den Zusammenhang von Einsamkeit und Totalitarismus, den erschütternd raschen Aufstieg regressiver Bewegungen, die Zunahme von Dummheit in Krisenzeiten, den Irrtum der permanenten Optimierung und die Schwierigkeit, Endlichkeit zu denken.
Und über die Frage, was es für die Zukunft deutscher Unternehmen unter den ökologischen und klimatischen Bedingungen der Gegenwart bedeutet, wenn ihre CEOs sich als Steve Jobs verkleiden.
Webseite von Futurzwei:
https://futurzwei.org
Harald Welzer am Norbert-Elias-Center for Transformation Design & Research:
https://www.uni-flensburg.de/nec/ueber-uns/personen/mitarbeiterinnen-mitarbeiter/harald-welzer
Erwähnungen von Ereignissen, Begriffen und Personen:
Kontakt: erschoepfung@posteo.de
--- Send in a voice message: https://podcasters.spotify.com/pod/show/erschoepft-statt-gelassen/message