Konzerteinführung digital

Sich auf die Werke des anstehenden Programms, ihre kompositorischen Eigenheiten, ihre Einordnung in die Musikgeschichte und das Schaffen der Komponisten vorzubereiten, vertieft das musikalische Erlebnis und bringt Erkenntnisgewinn. Um noch mehr Publikum zu erreichen und auch um die Beschäftigung mit einem Werk weiter zu intensivieren, stellen wir Ihnen unsere Einführungen mit der Reihe "Konzerteinführung digital" nun auch als Podcast zur Verfügung.

https://podcastd91b39.podigee.io/

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Tschaikowskis Pathétique | Konzerteinführung Digital


Es ist gar nicht so selten, dass Komponisten ein Werk schreiben, von dem sie ahnen, dass es ihr letztes ist. Aber selten hört man Todesahnung und Abschiedsschmerz so deutlich wie in Tschaikowskis Sechster Sinfonie. Den Beinamen "Pathétique" gab er ihr allerdings nicht selbst, sondern sein Bruder Modest. Pathetisch ist sie tatsächlich. Mehr noch: Die Sechste ist tragisch, dramatisch, packend, unheilvoll. Und sie ist Tschaikowskis Schwanengesang: Neun Tage nach der Uraufführung starb er an der Cholera unter bis heute ungeklärten Umständen. Eine Art Sinfonie ist auch Schostakowitschs Erstes Violinkonzert. Oder besser: eine Sinfonie mit obligater erster Geige. Die Geige hat keine Pause, unentwegt ist sie im Einsatz, spricht mit einzelnen Instrumenten, mit dem gesamten Orchester und natürlich mit den Hörenden. Der große Geiger David Oistrach, für den Schostakowitsch das Konzert schuf, bat ihn, doch wenigstens nachdem großen Solo im vierten Satz kurz Atem holen zu können. Den Wunsch erfüllte Schostakowitsch ihm. Dennoch ist es ein enorm anspruchsvolles Werk - gerade das Richtige für Maria Ioudenitch, die Herausforderungen für ihr Instrument liebt und - wie sie beweisen wird - auch souverän meistert.


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