Was liest du gerade?

Wer ist nun besser: Kehlmann oder Kafka? Und was macht ein wirklich gutes Buch mit seinen Lesern und Leserinnen? Zweimal im Monat streiten und schwärmen wir über Bücher. Wir suchen aus der Fülle der Neuerscheinungen die interessantesten Bücher aus – mit Vorliebe solche, die uns selbst auf neue Gedanken gebracht haben. Es geht um neu erschienene Romane und Sachbücher und literarische Klassiker, die überraschende Schlaglichter auf die Gegenwart werfen. Im Wechsel sprechen aus den ZEIT-Redaktionen Adam Soboczynski und Iris Radisch über Belletristik sowie Maja Beckers und Alexander Cammann über Sachbücher. Falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos Die ZEIT: www.zeit.de/podcast-abo

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episode 15: Schäubles Memoiren und Susan Sontags Frauen


Ein Politikerleben voll shakespearehafter Dramen steht auf Platz eins der "Spiegel"-Bestsellerliste: Wolfgang Schäuble war ein Nachkriegskind, verhandelte 1989 die deutsche Wiedervereinigung, überlebte ein Attentat und war fortan der erste Spitzenpolitiker im Rollstuhl. In dieser Folge von "Was liest du gerade?" sprechen Maja Beckers und Alexander Cammann über Schäubles kurz vor seinem Tod fertiggestellte Autobiografie "Erinnerungen" und über die Frage: Wozu eigentlich Politikermemoiren? Können sie überhaupt richtig gut sein? 
 

Außerdem geht es um Bernd Brunners Buch "Unterwegs ins Morgenland", eine faszinierende Sammlung mit Geschichten von Pilgern, Wissenschaftlern und Abenteurern, die sich seit dem Mittelalter aufmachten ins Heilige Land, ins historische Palästina. Wie stellte man sich in Europa, aber nicht nur dort, das Heilige Land vor und wie war es wirklich? Was ist das für ein Märchenlandgefühl, das die Reisenden hier befiel, und wie wichtig war die Idee des Heiligen Landes für Christen, Juden und Muslime?
 

Der Klassiker diesmal: Mit "Über Frauen" ist gerade eine verblüffende Essaysammlung von Susan Sontag über diverse Aspekte des Frauseins erschienen. Erstmals erschienen in den 1970er-Jahren, geht es um Schönheit, um weibliches Altern, um die falsche Verehrung für Leni Riefenstahl – in jedem Fall fruchtbar für aktuelle Debatten von Karrierefeminismus bis Schönheits-OPs und Ageism.
 

"Der erste Satz" stammt diesmal aus dem Buch "Zugemüllt" des Philosophen Oliver Schlaudt. Er ist zu den dreckigsten Orten Deutschlands gereist – vom Chemiewerk bis zum Abwasserkanal – und hat dort das seltsam paradoxe Verhältnis beobachtet, das unsere Gegenwart zur Sauberkeit hat.

Sie erreichen das Team von "Was liest du gerade?" unter buecher@zeit.de.

Literaturangaben:

Oliver Schlaudt: Zugemüllt. Eine müllphilosophische Deutschlandreise, C. H. Beck, 364 Seiten, 22 Euro

Wolfgang Schäuble: Erinnerungen. Mein Leben in der Politik, Klett-Cotta, 656 Seiten, 38 Euro

Bernd Brunner: Unterwegs ins Morgenland. Was Pilger, Reisende und Abenteurer erwarteten und was sie fanden, Kiepenheuer & Witsch, 320 Seiten, 28 Euro

Susan Sontag: Über Frauen. Übersetzt aus dem Englischen von Kathrin Razum, Hanser, 208 Seiten, 23 Euro

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