Mensch, Dieser JMS! Der war seiner Zeit wieder mal um Lichtjahre voraus! Lange, bevor es in Hollywood Usus war, hat er einfach mal im Sequel des Piloten die Serie rebootet. Lästiger Ballast wurde über Bord geworfen (uuuuund tschüß, Sinclairs unsympatische EX-Freundin!), neue Charaktere fanden ihren Weg auf die Station und die Beleuchter endlich mal ein paar zusätzliche Glühbirnen, um die Kulissen im vollen 90ger-Jahre Glanz erstrahlen zu lassen
Holzauge sei Wachsam! Man *könnte* jetzt *vielleicht* kritisieren, dass hier Holzleisten in den Kessel mit den mintgrün/lila Regenbogen-Farben gefallen sind. Aber: Das sieht nur so aus, weil es so aussehen muss. 90ger-Jahre Retro ist gerade nämlich voll hipp auf Erdallianz-StationenUnd während der Pilotfilm noch eher gemächlich um die Ecke geschlichen kam, zeigt “Ragesh 3” dem Zuscher gleich mal, wo der Narn seinen Most holt. Nämlich auf titelgebenden Planeten. Der wird im Handstreich besetzt und die Centauri sind entsetzt. Und nicht nur die. Das erfordert eine sofortige Ratssitzung!
Da sindse alle versammelt. Die “Wir haben kein Geld für Alienmasken, zieh mal die Kapuze drüber” und die rasierten notgeilen Wookie-Opas und (als einzige gegen die Narn stimmend) die Llord. Und damit hat Babylon5 in der ersten Folge mehr kreative Aliens gezeigt, als manche Serie (*hust*Voyager*hust*) in einer kompletten StaffelUnd nicht nur der Rat diskutiert, sondern auch unser lieber NichtSheridan. Mit dem Senator seines geringsten Mißtrauens. Der will nämlich nicht so richtig abstimmen. Weil er vorher richtig abstimmen will. Denn auf der Erde ist Wahltach und alle haben die Wahl zwischen Kinn und Cholera. Garibaldi hat unterdessen seine Wahl bereits getroffen:
Talia ist “begeistert”: Garibaldis Aufreißsprüche sind noch schlechter als seine ErmittlungsmethodenDank eines Plottwists und eines Kommandanten, der seinen diplomatischen Frust ablässt, indem er ein paar Weltraumpiraten in Atome schießt, wendet sich am Ende alles wieder zum Guten. Leider. Denn ein offenes Ende, wie man es aus späteren Folgen gewohnt wäre, hätte der ohnehin schon recht guten Folge noch ein Fleißpünktchen mehr verschafft. So ist am Ende ein bißchen zu sehr Friede, Freude Eierschaukeln
“Ein fetter Weltraumpirat kam heute in den Schußladen!” Al Sinclair will nur noch ins Bett. Allein. Ohne seine schreckliche rothaarige Freundin.Das Ende könnte also soo schön sein, würde JMS nicht ganz am Schluß wieder in alte Pilotfilm-Gewohnheiten verfallen und mit Doctor Kyles medizinischer Plexiglasstange noch ein Exposee – natürlich in Dialogform – in die Handlung quatschen:
Talia W. und Susan I. stellen hier die Gesichtsausdrücke der beiden Podcaster nach, während diese Szene lief. Dass sich der erste Offizier der Station offenbar regelmäßig nach Feierabend nur mit einem Vorhang bekleidet an der Bar die Kante gibt steigerte die Verwirrung nur mäßigSo. Wir bitten nun die Kommunikatoren festzukleben und das Popcorn bereit zu stellen.
Folgende Sachen finden noch Erwähnung im Cast:
Folgende Podcaster waren an dieser Episode beteiligt:
Wenn Ihr mögt, schmeißt uns doch was in den Hut:
[podlove-episode-flattr-button]
Und nun zieht Eure gemütliche Kampfkluft an, es geht los: