Trotz Krieg, Angst und Tod, lebt der Schriftsteller Niroz Malek bis heute in seiner Geburtsstadt Aleppo. Die Orte der Kindheit, die Plätze freudiger Erlebnisse sind verwüstet, die Stadt ist eine Ruine, der Tod ein täglicher Schatten. Checkpoints machen ihm den Weg in den Park Café unzugänglich. Das Telefonat mit der Nachbarin endet mit einer Explosion und einer heißen Wolke aus Feuer. Baumstämme mit den Signaturen von Liebenden sind nur noch Brennholz für Elende und Arme. Angstträume überschatten die Tage. Trauergäste beklagen einen Toten – der den Namen des Erzählers trägt. Der Krieg katapultiert ihn und seine Umgebung „in eine Welt des Todes“. Aber seine Stadt zu verlassen hieße für ihn, ohne Seele zu leben. Niroz Malek erzählt mit poetischer Bildkraft von Zerstörung und Angst und zugleich ist sein Buch ein großartiges Zeugnis von Liebe und Menschlichkeit. André Jung liest eindringlich, aber pathosfrei Miniaturen von Niroz Malek. Moderation: Cornelia Zetzsche.