Angela Merkel geht auf Tour nach Saudi Arabien. Im Gefolge eine Wirtschaftsdelegation. Wenn es um Geschäfte geht, rücken ethische Grundsätze schon mal in den Hintergrund. Saudi Arabien gilt als schwerreiche Ölnation, als ein Land, in dem Folter und Unterdrückung an der Tagesordnung, Frauenrechte und Meinungsfreiheit Mangelware sind. Und wir wissen auch, dass die Saudis mit deutschem Kriegsgerät in Nachbarländer wie Jemen einfallen. Soweit das gängige Bild eines Wüstenreichs. Das Land, in dem König Salman und vor allem sein 31-jähriger Sohn regieren, muss neue Einnahmequellen auftun. Der Ölpreis verfällt, die Jugendarbeitslosigkeit grassiert, 70 Prozent der Saudis sind unter 30 Jahre alt. Und um diese nicht an den Islamischen Staat zu verlieren, müssen Arbeitsplätze her. Grund genug für Deutschland, die Beziehungen noch zu intensivieren, um die Region zu stabilisieren?