Politische Kunst hat es schwer. Aber warum eigentlich? Ist es nicht die Aussage, die gesellschaftliche Relevanz, von der die Kunst lebt? Muss Kunst sich nicht einmischen, in politische Prozesse, um Wege aufzuzeigen, die der parlamentarischen Strategie verborgen bleiben? Bei allem Wohlwollen gibt sich die Kunst selbst gern skeptisch ihrer politischen Einflussnahme gegenüber. Üppiger blüht sie im Rätselhaften, im Vieldeutigen und blickt auf das leicht Verständliche, das Eindeutige herab. Kunst, die jeder sofort versteht, wird vom Betrieb als plakative Agitation abgetan. Aber kommt nicht gerade das beim Publikum an? Wo steht die zeitgenössische Kunst, zumal, wenn sie in einem Rahmen auftritt, der nicht nur Aufmerksamkeit generiert, ohne Inhalte zu präsentieren, sondern sich mit dem Motto "Von Athen lernen" dezidiert politisch gibt? Die documenta 14 zwischen Absicht und künstlerischer Realität.